Lokindustrie-Rubrik: Archiv März 2014
Datum 27.03.14
Stadler revidiert TEE
Der RAe TEE II 1053 am 26.03.2014 auf dem Testgleis neben dem Stadler-Werk in Bussnang
Stadler Rail hat am legendären TEE-Triebzug RAe II 1053 im Auftrag von SBB Historic wichtige Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Dabei wurden der elektrische Schleuder- und Gleitschutz ersetzt und die Mehrsystemfähigkeit des Antriebs wieder hergestellt. Damit kann der Zug wieder in allen vier Stromsystemen der grossen europäischen Bahnen verkehren. Auch die entsprechenden Testarbeiten wurden von Stadler in Bussnang auf dem 4-System-Gleis durchgeführt. Die Arbeiten am TEE stellen einen weiteren Meilenstein im Geschäftsfeld Service dar, in welchem Stadler neben der Schweiz auch in Deutschland, Ungarn, Algerien, Österreich, Italien, Polen, Norwegen, Schweden und den Niederlanden tätig ist.
Die 1961 in Betrieb genommenen Vierstromzüge RAe TEE II setzten damals europaweit neue Massstäbe bezüglich Komfort und Technik. Sie gehörten zu den herausragendsten Fahrzeugen, die von der Schweizer Schienenfahrzeugindustrie jemals gebaut wurden und verkehrten ohne langen Halt an der Grenze beispielsweise nach Mailand, Paris, Brüssel oder Amsterdam. Sie standen noch bis vor 15 Jahren im täglichen grenzüberschreitenden Einsatz. Danach wurde die besterhaltene Komposition RAe TEE II 1053 von SBB Historic übernommen und weitgehend im Ursprungszustand aufgearbeitet.
Fachkompetenz bei Stadler
Um die Züge wieder für alle vier Stromsysteme einsatzfähig zu machen, war ein Ersatz des elektrischen Schleuder- und Gleitschutzes erforderlich. SBB Historic hat im vergangenen Jahr den Auftrag für diese Arbeiten an Stadler Rail erteilt. Für die entsprechenden Engineeringarbeiten verfügt das Unternehmen, welches unter anderem auch auf Mehrsystemzüge spezialisiert ist, über das entsprechende Know-how. Die Montagearbeiten hat Stadler im Depot von SBB Historic in Olten ausgeführt. Danach fuhr der Zug mit eigener Kraft nach Bussnang. Hier verfügt Stadler über ein Testgleis mit Fahrleitung, in welche alle vier Stromsysteme eingespeist werden können. In den vergangenen drei Tagen konnte in umfangreichen Tests die wiedererlangte Mehrspannungsfähigkeit erfolgreich geprüft werden.
Wachsendes Geschäftsfeld Service
In den wachsenden Geschäftsfeldern der Serviceleistungen möchte sich Stadler Rail verstärkt engagieren. Neben Revisions- und Umbauarbeiten wie am TEE gehören dazu die langfristigen Service- und Instandhaltungs-Verträge für verschiedene Flotten in derSchweiz, Deutschland, Ungarn, Algerien, Österreich, Norwegen, Italien, Polen,Schweden und den Niederlanden. An allen bisherigen Standorten erreicht das Unternehmen höchste Verfügbarkeitswerte. Spitzenreiter ist die Westbahnflotte in Linz, die eine Verfügbarkeit von 99,7% erreicht. Stadler bietet ein breites Spektrum von kleinerenServicearbeiten der mobilen Equipen an Subsystemen sowie Fahrzeugen bis zu umfangreichen Reparaturen von schwer beschädigten Unfallfahrzeugen an. Dabei kann auf dem langjährigen firmeninternen Know-how in diesen Dienstleistungen aufgebaut werden.
Quelle: Stadler
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Datum 20.03.14
Die ersten neuen FLIRT treffen in Ungarn ein
Heute präsentierten das ungarische Ministerium für nationale Entwicklung, MÁV-START sowie Stadler der Öffentlichkeit am Bahnhof von Kápolnásnyék einen der beiden FLIRTs (Flinker Leichter Innovativer Regional Triebzug), die vor Kurzem in Ungarn eingetroffen sind. Es wird erwartet, dass der erste mehrteilige Triebzug nach Abschluss des technischen Prüf- und behördlichen Zulassungsverfahrens im Herbst dieses Jahres seinen Betrieb aufnimmt. Die 42 neuen FLIRTs, die bis zum Herbst 2015 geliefert werden, sollen auf dem Streckennetz der Budapester Vororte zum Einsatz kommen. Die neuen Züge bieten modernsten Reisekomfort und ersparen der Eisenbahngesellschaft zudem jährlich Energiekosten im Wert von mehreren Milliarden ungarischen Forint.
Die ersten Fahrzeuge der 42 FLIRT-Zugeinheiten aus der Schweiz sind in Ungarn eingetroffen, wo sie nun zunächst einmal den statischen und dynamischen Prüfungen unter Aufsicht der ungarischen Verkehrsbehörden unterzogen werden. Nach Erhalt der Betriebserlaubnis kann MÁV-START den kommerziellen Betrieb des 61. und 62. FLIRT aufnehmen. Die im Farbschema blau-weiss-gelb-grau gehaltenen Züge werden dann zunächst von Passagieren auf der Strecke nach Székesfehérvár genutzt. Das erste Fahrzeug wurde der Öffentlichkeit und den Medien am 19. März 2014 in Kápolnásnyék vorgestellt – genau ein Jahr nach Unterzeichnung des Liefervertrags.
Quelle: Stadler
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Datum 19.03.14
Bombardier unterschreibt ersten Vertrag über die Lieferung von TRAXX Diesel Multi-Engine Lokomotiven an Privatkunden
BERLIN, GERMANY--(Marketwired - March 19, 2014) - Bombardier Transportation, weltweiter Marktführer in der Schienenverkehrstechnologie, und die Objektgesellschaft Paribus-DIF Netz-West-Lokomotiven GmbH & Co. KG ('Paribus-DIF") haben einen Vertrag über die Lieferung von 15 BOMBARDIER TRAXX Diesel Multi-Engine-Lokomotiven unterschrieben. Dies ist das erste Mal, dass ein Privatkunde die innovativen BOMBARDIER TRAXX DE ME Lokomotiven bestellt hat.
Das auf dem Listenpreis basierende Auftragsvolumen beläuft sich auf 60 Millionen Euro (83 Millionen US). Der Vertrag beinhaltet die Option auf fünf weitere Lokomotiven. Weiterhin wurde mit der Paribus-DIF-Netz-West-Waggon GmbH & Co. KG ein Service-Vertrag über die Adaption moderner Leittechnik in vorhandenen Steuerwagen abgeschlossen. Der Vertrag umfasst rund 5 Millionen Euro (8 Millionen US).
Die Lieferung der Loks für Paribus erfolgt im Jahr 2015. Paribus-DIF ist ein Joint Venture des deutschen Investmentmanagement-Unternehmens Paribus Capital GmbH und des Dutch Infrastructure Fund (DIF). Paribus wurde im Rahmen einer Ausschreibung von der Landesverkehrsgesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) ausgewählt, um die Lokomotiven an einen Betreiber zu verleasen, der ebenfalls von der LVS ausgewählt wird. Der Betreiber wird die neuen Fahrzeuge für Personenzüge zwischen Hamburg und Westerland/Sylt einsetzen.
Die Lokomotiven sind für eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometern ausgelegt. Das Multi-Engine-Konzept macht es möglich, die Leistung vier parallel arbeitender Motoren einzeln zu regeln und so die Energieeffizienz zu maximieren. Das bedeutet, dass die TRAXX Diesel Multi-Engine Lokomotive weniger Diesel als andere Loks mit einer entsprechenden Gesamtleistung benötigt. Sie entspricht den Stage IIIB Emissionsstandards, fährt im Vergleich zu Diesellokomotiven mit ähnlicher Leistung umweltfreundlicher und ist leiser.
Die Fertigung der Lokomotiven wird in Bombardiers Werk in Kassel erfolgen. Die Wagenkästen werden am Bombardier-Standort Wroclaw (Breslau) in Polen gefertigt, die Drehgestelle in Siegen und die Antriebs- und Steuerungssysteme sowie die Antriebsausrüstung an den Standorten Mannheim und Hennigsdorf.
Die Lokomotiven werden von BOMBARDIER MITRAC-Traktionsstromrichtern angetrieben, die für unerreichte Zuverlässigkeit bekannt sind. Bei dem zugehörigen Steuerungssystem handelt es sich um das ausgefeilte MITRAC-System, das sichere und energieeffiziente Traktionskraft für nachhaltige Mobilität bietet. Weltweit sind über 3.000 Lokomotiven mit MITRAC-Ausrüstung im Einsatz.
Quelle: Bombardier
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Datum 17.03.14
Bombardier unterzeichnet Vertrag für südafrikanisches Lokomotivenprojekt
Der führende Bahntechnikanbieter Bombardier Transportation South Africa (Pty) Ltd hat einen Vertrag mit Transnet Freight Rail (TFR) über die Lieferung von Elektrolokomotiven unterzeichnet. Die 240 TRAXX Africa-Lokomotiven von Bombardier sollen Teil eines Erneuerungsprogramms für eine komplette Flotte werden, das vier verschiedene Zulieferer betrifft. Der Vertrag soll bis Ende März 2014 in Kraft treten, sobald bestimmte Vorbedingungen erfüllt werden.
TFR wird die Mehrsystem-Elektrolokomotiven für ihre allgemeinen Frachtgeschäfte in Südafrika nutzen. Die Lokomotiven werden für Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h ausgelegt.
Das TRAXX Africa - Design baut auf der umfangreichen Erfahrung der TRAXX-Mehrsystemlokomotiven auf, die von vielen führenden europäischen Bahnfracht- und Personentransportunternehmen betrieben werden. TRAXX-Lokomotiven sind bekannt für ihre hohe Zuverlässigkeit, exzellente Traktionsfähigkeit, Energieeffizienz und niedrigen Wartungskosten.
Bombardier wird alle neuen Lokomotiven in Südafrika bauen und verpflichtet sich, mehr als 60 Prozent des Vertragsumfangs lokal umzusetzen. Um diese Ziele zu erreichen investiert Bombardier in lokale Herstellungskapazität, die Schulung lokaler Mitarbeiter und arbeitet mit lokalen Zulieferern zusammen. Gemäß dem südafrikanischen Black Economic Empowerment (BEE)-Programm wird das Lokomotivenprojekt in Ergänzung zu den Gesamtentwicklungszielen eine erhebliche Anzahl von hochwertigen Arbeitsplätzen schaffen.
Bombardier ist seit 1995 in Südafrika präsent und unterstützt die lokale Industrie bei Modernisierungsprogrammen für Lokomotiven und Nahverkehrszüge. Als führendes Mitglied des Bombela-Konsortiums war Bombardier federführend zuständig für das elektrische und mechanische Design sowie die Ausrüstung für das Gautrain Rapid Rail Link-Projekt. Aus diesem prestigeträchtigen Projekt ist eine neue hochmoderne Flotte aus Nahverkehrszügen und Signalsystemen für den Fahrgastbetrieb zwischen Johannesburg und Tshwane sowie Züge für die Flughafenanbindung aus Sandton hervorgegangen. Die Endmontage der meisten der 96 BOMBARDIER ELECTROSTAR-Fahrzeuge für Gautrain erfolgte in Südafrika.
Als führendes Mitglied des Konsortiums Bombardier Africa Alliance setzt Bombardier außerdem eines der größten Projekte zur Erneuerung des bestehenden Signalsystems auf den Fernverkehrsstrecken in Südafrika um. Das Konsortium liefert die weltweit bewährteBOMBARDIER INTERFLO 200-Zugsteuerungslösung für die Passenger Rail Agency of South Africa (PRASA). Dieses Projekt umfasst eine umfangreiche Schienennetz-Modernisierung der wichtigsten Schienenverkehrsachsen Durbans.
Quelle: Bombardier
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Datum 05.03.14
Škoda Transportation stellt neue „oberleitungslose“ Straßenbahnlösung vor
Pilsen, 05.03.2014 – Im Jänner dieses Jahres hat Škoda Transportation alle Tests und die Zertifizierung für ihre „oberleitungslose“ Straßenbahn abgeschlossen, im Februar wurde die Straßenbahn am Gelände von Škoda in Pilsen in Betrieb genommen. Diese innovative technologische Lösung mit dem Namen „CATFREE“ ermöglicht Fahrzeugen den Betrieb unabhängig von oberleitungsgebundener Fahrstromversorgung. Der Zertifizierungstest in Pilsen, durchgeführt an der neuesten Straßenbahngeneration T28 von Škoda Transportation, wurde von einem akkreditierten Labor und einer notifizierten Prüfstelle bestätigt, zertifiziert und vom Kunden beobachtet.
„Der oberleitungslose Betrieb von Straßenbahnen ist für Škoda nichts neues, wir liefern bereits seit 2006 batteriebetriebene Straßenbahnen für den Depotbetrieb in die USA, Italien, Polen, Lettland und die Tschechische Republik. In Verbindung mit dem umfangreichen Know-How, das unsere Trolleybus-Abteilung in den letzten Jahren bei der alternativen Energieversorgung mit Batterien, Superkondensatoren und/oder Hybridtechnologie entwickelt hat, macht das Škoda Transportation zu einem der Top-Lieferanten von „oberleitungslosen“ Lösungen. Die Entwicklung neuer Batterietechnologien macht unser Produkt zur optimalen Alternative für Kunden, da infrastrukturgebundene Lösungen nicht nur teurer sind, sondern auch mehr Zeit für die Implementierung benötigen, von den höheren Erhaltungskosten ganz abgesehen“, so Zal Shahbaz, Senior Vice President von Škoda Transportation.
Die „CATFREE“-Lösung von Škoda ermöglicht in der derzeitigen Konfiguration unter normalen Verkehrsbedingungen den Betrieb auf einer Strecke von drei Kilometern bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h ohne Stromversorgung mittels Oberleitungsstromabnehmer. Der Antrieb kann auch im Fall einer Störung der Oberleitung genutzt werden, wodurch die Straßenbahn den Verkehrsbetrieb nicht behindert.
Der erste Prototyp eines Trolleybusses mit Batterieantrieb wurde von Škoda im Jahr 2003 entwickelt. Trolleybusse mit batteriebetriebenem Nebenantrieb von Škoda werden derzeit unter anderem im schwedischen Landskrona mit einer Reichweite von 20 km ohne Geschwindigkeitsbeschränkung eingesetzt. Weitere 12 Fahrzeuge mit einer Reichweite von bis zu 10 km und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von bis zu 50 km/h werden dieses Jahr ins ungarische Szeged geliefert.
Derzeit werden moderne Straßenbahnen aus der Produktion von Škoda Transportation in der türkischen Stadt Konya oder im ungarischen Miskolc eingesetzt. Weitere unidirektionale und bidirektionale Straßenbahnen aus tschechischer Produktion werden auch in der slowakischen Hauptstadt Bratislava zu sehen sein. Neben der laufenden Produktion der ForCity Straßenbahn für die Prager Verkehrsbetriebe steht das Unternehmen in diesem Jahr vor der Herausforderung eines Rekordproduktionsvolumens.
Zusätzlich wurden mehrere Trainings chinesischer Spezialisten in Pilsen durchgeführt, die die zukünftige Produktion von ForCity Straßenbahnen in China vorbereiten, die auf Basis einer Lizenz von Škoda Transportation erfolgen wird.
Quelle: Skoda