Lokindustrie-Rubrik: Archiv März 2020
Datum 30.03.20
Alstom liefert 30 Coradia Lint Regionalzüge an die Hessische Landesbahn
30. März 2020 – Alstom wird 30 Coradia Lint 41 Regionalzüge an die Hessische Landesbahn (HLB) liefern, die im Teilnetz Wetterau West-Ost zum Einsatz kommen werden. Der Auftrag hat einen Wert von 120 Millionen Euro. Die Züge mit 120 Sitzplätzen sind großzügig und hell eingerichtet, behindertengerecht ausgestattet und bieten dank ihrer großen Fenster ein einzigartiges Reiseerlebnis.
„Wir haben Coradia Lint Fahrzeuge bereits seit vielen Jahre in unseren Netzen erfolgreich im Einsatz. Wir schätzen die Kontinuität in der Zusammenarbeit mit der Firma Alstom und möchten dabei besonders hervorheben, dass wir bisher in allen Projekten pünktlich und vollständig beliefert wurden. Wir sind überzeugt, dass Alstom dies auch in der Wetterau gelingt“, erklärte HLB-Geschäftsführer, Veit Salzmann.
„Der erneute Auftrag der HLB ist ein weiterer Erfolg unseres bewährten Coradia Lint“, sagt Jörg Nikutta, Sprecher der Geschäftsführung von Alstom Deutschland & Österreich. „Wir freuen uns darauf, die HLB bei der Erbringung von zuverlässigem und komfortablem Zugverkehr für ihre Fahrgäste in der Wetterau zu begleiten.“
Sie verfügen über je zwei Mehrzweckbereiche für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie über barrierefreie Universaltoiletten. Zudem sind die Züge mit WLAN, Steckdosen am Platz, einem Fahrgastinformationssystem mit Monitoren für Echtzeitdaten sowie Videoüberwachung zur Gewährleistung einer hohen Fahrgastsicherheit ausgestattet.
Die verbrauchsarmen Dieselfahrzeuge entsprechen bereits der strengsten EU-Abgasnorm Stage V. Sie werden in Salzgitter, Niedersachsen, an einem der weltweit größten Produktionsstandorte von Alstom hergestellt.
Die Coradia Lint Regionalzüge erreichen eine maximale Betriebsgeschwindigkeit von 140 km/h und verfügen über eine hohe Beschleunigung. Nach ihrer Auslieferung werden sie auf den Strecken Gießen – Gelnhausen, Wölfersheim-Södel – Friedberg (– Frankfurt), Nidda – Friedberg (– Frankfurt) verkehren sowie im Falle einer Reaktivierung auf den Strecken der Horlofftalbahn (Wölfersheim-Södel bis Hungen) und der Lumdatalbahn eingesetzt.
Die Coradia Lint-Züge von Alstom fahren seit dem Jahr 2000 in mehr als 30 Netzen in Deutschland, Europa und Kanada. Weltweit wurden bisher rund 1.100 Fahrzeuge verkauft. Die Züge sind Teil der modularen Zugplattform Coradia von Alstom mit über 30 Jahren Erfahrung und bewährten technische Lösungen. Durch kontinuierliche Verbesserungen bieten diese Züge höchste Standards in Bezug auf Sicherheit, Lärm und CO2-Emissionen und zeichnen sich durch eine hohe Verfügbarkeit aus. Zum Angebot der Coradia-Familie von Alstom gehören drei verschiedene Antriebsvarianten, die verbrauchsarme Diesel-,Wasserstoff- oder Batterieeinheiten verwenden.
Quelle: Alstom
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Datum 21.03.20
Erfolg in Berlin: Stadler gewinnt Ausschreibung für die Lieferung von bis zu 1500 neuen U-Bahn-Wagen für die Berliner Verkehrsbetriebe
Stadler ist als Sieger aus der Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetriebe für die Lieferung von bis zu 1500 Wagen für den Einsatz im U-Bahn-Netz der deutschen Hauptstadt hervorgegangen. Der Rahmenvertrag mit einem Gesamtvolumen von bis zu drei Milliarden Euro umfasst auch die Ersatzteilversorgung über einen Zeitraum von 32 Jahren. Nachdem einer der unterlegenen Bieter ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet hatte, hat das Kammergericht Berlin diesen Einspruch nun in letzter Instanz zurückgewiesen. Somit ist der Weg frei für die formale Erteilung des Zuschlages und damit für die verbindliche Bestellung.
Stadler konnte sich in einer weiteren internationalen Ausschreibung durchsetzen und ist als Sieger der bislang grössten Ausschreibung der Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) über die Lieferung von bis zu 1500 neuen U-Bahn-Wagen für den Einsatz im Berliner U-Bahn-Netz hervorgegangen. Der Rahmenvertrag mit einem Wert von insgesamt bis zu rund drei Milliarden Euro ist zudem einer der grössten Lieferaufträge, die es in Europa je gab. Ein unterlegener Bieter hatte ein Nachprüfungsverfahren eingeleitet, welches heute in letzter Instanz durch das Berliner Kammergericht zurückgewiesen wurde. Damit ist der Weg nun frei für die formale Zuschlagserteilung und die Bestellung durch die Berliner Verkehrsbetriebe.
Bestandteil des Rahmenvertrags ist eine feste Mindestbestellmenge von 606 Wagen. So wird Stadler ab 2022 in einem ersten Abruf 376 Wagen für zwei- bis vierteilige Fahrzeugeinheiten für das Klein- und das Grossprofil liefern. Weitere 230 Wagen sind fest bestellt, werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, bis zu 894 weitere Wagen aus dem Rahmenvertrag abzurufen. Das Volumen dieser festen Bestellung liegt bei rund 1.2 Milliarden Euro und umfasst ebenfalls die Ersatzteilversorgung.
Mit dem Auftrag zur Erneuerung der Flotte für das Berliner U-Bahn-Netz setzen Stadler und die BVG ihre Zusammenarbeit fort. Schon heute sorgt der Schweizer Schienenfahrzeughersteller mit der Baureihe IK für umweltfreundliche Mobilität in der deutschen Hauptstadt: Auf den U-Bahn-Linien U1, U2 und U5 sind Züge von Stadler für die BVG im Einsatz. Die neue Baureihe bekommt von der BVG die Bezeichnung J/JK und orientiert sich an den bereits bekannten Stadler-METRO. Die energieeffizienten und geräuschreduzierten Fahrzeuge wurden in verschiedenen Punkten optimiert. So sorgt beispielsweise eine Anpassung der Bautiefe bei den Türsäulen für eine verbesserte Einstiegssituation. Zukünftig können die Fahrgäste noch schneller ein- und aussteigen. Zudem ist vorgesehen, die Informationsbildschirme aus dem Türbereich in den gewölbten Übergang zwischen Seitenwand und Decke zu verlegen und somit eine optimierte Durchsicht durch den gesamten Fahrzeuginnenraum zu ermöglichen.
«Wir freuen uns über die Entscheidung der BVG, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserem Unternehmen fortzusetzen. Wir sind sehr stolz, einen der grössten bisher in Europa vergebenen Lieferaufträge gewonnen zu haben und diesen in Berlin für Berlin ausführen zu können. Wir haben entschieden, bereits geplante Investitionen in den Stadler-Standort in der deutschen Hauptstadt zeitlich vorzuziehen, um eine optimale Basis für die Abwicklung dieses Grossprojekts zu schaffen», sagt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland.
Stadler hatte bereits mitgeteilt, bis zu 70 Millionen Euro in den Standort in Berlin-Pankow zu investieren. Das neue Betriebskonzept umfasst nicht nur den Bau einer neuen Produktionshalle, sondern schafft auch neuen und optimierten Raum für Logistik und Inbetriebsetzung. Die Investition ist ein klares Bekenntnis zum Standort in Berlin: Im ersten Schritt werden neben der neuen Produktions- und Inbetriebsetzungshalle zusätzliche Büroflächen sowie eine moderne Kantine für die Mitarbeitenden geschaffen.
Quelle: Stadler Rail
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Datum 18.03.20
Nach kommerziellem Erfolg in Deutschland fährt der weltweit erste Wasserstoffzug erstmals im Ausland
Salzgitter, 18. März 2020 – Alstom hat seinen Brennstoffzellenzug Coradia iLint zehn Tage lang auf der 65 Kilometer langen Strecke zwischen Groningen und Leeuwarden in der niederländischen Provinz Groningen getestet. Die Tests folgten direkt auf den 18-monatigen erfolgreichen Fahrgastbetrieb auf der Strecke Buxtehude-Bremervörde-Bremerhaven-Cuxhaven. Mit den jüngsten Tests sind die Niederlande das zweite Land in Europa, in dem sich der Zug als einzigartige emissionsfreie Lösung für nicht-elektrifizierte Bahnstrecken bewährt hat. In Deutschland hat Alstom bereits 41 Coradia iLints verkauft.
Im Oktober vergangenen Jahres hatten Alstom, die Provinz Groningen, der lokale Bahnbetreiber Arriva, das niederländische Bahninfrastrukturunternehmen ProRail sowie der Energieversorger Engie ein Pilotprojekt vereinbart, um den Coradia iLint, den weltweit ersten Personenzug mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb, in den Niederlanden zu testen. Das niederländische Eisenbahnnetz umfasst knapp 700 Kilometer nicht-elektrifizierte Strecken, auf denen derzeit täglich etwa 100 Dieselzüge verkehren.
Die Testreihe im Norden der Niederlande wurde nachts mit einer Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h ohne Fahrgäste durchgeführt. Zur Betankung des Coradia iLint mit vollständig grünem, nachhaltig produziertem Wasserstoff errichtete Engie eine mobile Tankstelle. Die Testleitung lag beim Prüf- und Zertifizierungsunternehmen DEKRA.
„Die Tests in den Niederlanden haben einmal mehr die hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit unseres Wasserstoffzugs unter Beweis gestellt“, sagt Jörg Nikutta Sprecher der Geschäftsführung von Alstom in Deutschland und Österreich. „Bei gleicher Leistungsfähigkeit wie herkömmliche Regionalzüge punktet der Coradia iLint mit geringer Lärmbelastung und null Emissionen. Zudem lässt sich der Wasserstoffzug einfach in die vorhandene Fahrzeugflotte integrieren und erfüllt alle Sicherheitsvorschriften. Mit dem zuverlässigen und emissionsfreien Coradia iLint reisen wir in ein kohlenstoffneutrales Europa.“
Der Coradia iLint ist der weltweit erste Personen-Regionalzug, der mit Brennstoffzellen zur Umwandlung von Wasserstoff und Sauerstoff in Elektrizität in Betrieb genommen wurde. So werden antriebsbedingte Schadstoffemissionen vermieden. Der Zug ist geräuscharm und stößt nur Wasser aus. Er wurde speziell für den Einsatz auf nicht-elektrifizierten Strecken entwickelt und bietet einen sauberen, nachhaltigen Antrieb ohne Leistungseinbußen. Er hat eine Reichweite von etwa 1000 Kilometern, die der von Dieseltriebwagen gleicher Größe entspricht. Der Zug wird von den Alstom-Teams in Salzgitter (Deutschland) und Tarbes (Frankreich) entwickelt und gebaut.
Quelle Alstom
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Datum 17.03.20
Siemens Mobility erhält ersten Auftrag für Batteriezüge
München, 17. März 2020 - Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) hat bei Siemens Mobility 20 Züge vom Typ Mireo Plus B bestellt. Die zweiteiligen elektrischen Triebzüge mit jeweils 120 Sitzplätzen können dank ihres Batteriehybridantriebs auf Strecken mit und ohne Oberleitung fahren und sollen im regionalen Schienenverkehr im Netz 8 Ortenau unterwegs sein. Vorgesehen ist, dass Siemens Mobility auch für knapp 30 Jahre für die Instandhaltung der Züge sorgt. Landesverkehrsminister Winfried Hermann sagt: „Damit werden erstmals im Land batterieelektrische Züge eingesetzt. Mit dieser innovativen Technik ist eine Elektrifizierung von Bahnstrecken auch ohne durchgängige Oberleitung möglich.“
Die Auslieferung der Triebzüge soll bis Dezember 2023 erfolgen. Gebaut werden die Züge im Siemens-Mobility-Werk in Krefeld. Die KfW IPEX-Bank finanziert die Züge für die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW). Die Finanzierung über 77 Millionen EUR hat eine Laufzeit von 28 Jahren.
„Mit dieser Bestellung investiert das Land Baden-Württemberg in die Zukunft der Mobilität. Unser Batteriezug ‚Mireo Plus B‘ ermöglicht einen klimafreundlichen, lokal emissionsfreien Personenverkehr und bietet damit eine nachhaltige Alternative zum Einsatz von Dieseltriebzügen auf nicht elektrifizierten Strecken. Die Verfügbarkeit der Flotte garantieren wir mit der Instandhaltung über den gesamten Lebenszyklus“, sagt Sabrina Soussan, CEO von Siemens Mobility.
„Im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir uns bewusst für das ‚Lebenszyklus-Modell‘ entschieden“, sagt Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg. „Da wir mit Einführung dieser neuen Technologie Neuland bei der Umstellung auf klimafreundliche Antriebstechnologien im Nahverkehr beschreiten und durch die Vertragsgestaltung bewusst die Unternehmen für diese Technologie in die Pflicht nehmen wollen. Darüber hinaus steht Siemens Mobility auch für den Energieverbrauch und für die Energiekosten über die gesamte Vertragslaufzeit von 29,5 Jahren ein. Insoweit beschreiten wir hier vertraglich Neuland im Rahmen von SPNV-Ausschreibungen in Baden-Württemberg.“
Die Reichweite des Mireo Plus B beträgt im Batteriebetrieb unter realen Bedingungen circa 80 Kilometer. Die Batterien können an der Oberleitung und durch Nutzung der Bremsenergie aufgeladen werden. Die Batterieanlage ist unterflur angebracht und umfasst zwei Batteriecontainer. Zum Einsatz kommen Lithium-Ionen-Batterien mit langer Lebensdauer.
Das NETZ 8 Ortenau umfasst die Strecken
und damit ein jährliches Volumen von rund zwei Millionen Zugkilometern.
Andreas Ufer, Geschäftsführer der KfW IPEX-Bank, sagt: „Die Finanzierung trägt nicht nur zu einer unmittelbaren Verringerung des CO2-Ausstoßes bei, sondern auch zur Förderung innovativer und klimaschonender Technologien im Schienenverkehr.“ Mit der Finanzierung unterstreiche die KfW IPEX-Bank ihr Engagement für den Einsatz derartiger Technologien in Deutschland und Europa.
Finanzierung nach dem Netz-Ortenau-Modell
Die Landesanstalt Schienenfahrzeuge Baden-Württemberg (SFBW) übernimmt im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), die Beschaffung und Finanzierung der für das ausgeschriebene Netz benötigten Fahrzeuge (Netz-Ortenau-Modell). Das Netz-Ortenau-Modell zeichnet sich dadurch aus, dass der Fahrzeughersteller die Fahrzeuge nicht nur produziert und liefert, sondern sie dauerhaft betriebsbereit zur Verfügung stellt. Der Fahrzeughersteller ist außerdem für die Energieversorgung der von ihm angebotenen Triebzüge einschließlich Aufbau und Betrieb der dazu erforderlichen Infrastruktur verantwortlich und garantiert deren Energieverbrauch zu festgelegten Preisen. Die SFBW wird somit Eigentümerin der Fahrzeuge und stellt diese dem Eisenbahnverkehrsunternehmen über die Dauer des Verkehrsvertrages zur Verfügung. Für die Finanzierung des Fahrzeugkaufpreises nimmt die Landesanstalt Darlehen auf, die durch eine Garantie des Landes Baden-Württemberg abgesichert sind.
Quelle: Siemens Mobility