Lokindustrie-Rubrik: Archiv März 2022
Datum 31.03.22
Siemens Mobility erhält Großauftrag für Lokomotiven und Service von den Tschechischen Bahnen
Die Tschechischen Bahnen haben 50 Mehrsystem-Lokomotiven vom Typ Vectron MS bei Siemens Mobility bestellt. Der Vertrag umfasst auch die Instandhaltung der Fahrzeuge für fünfzehn Jahre. Mit einer maximalen Betriebsgeschwindigkeit von 230 km/h sind die Lokomotiven für den Einsatz auf konventionellen sowie Hochgeschwindigkeitsstrecken im schnellen grenzüberschreitenden Personenverkehr geeignet. Die Auslieferung soll im Dezember 2025 beginnen.
„Wir freuen uns über das Vertrauen der Tschechischen Bahnen und unseren bisher größten Vectron-Auftrag aus Tschechien. Erstmals sind unsere Lokomotiven mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h auch für den Einsatz auf Hochgeschwindigkeitsstrecken geeignet. Die Tschechischen Bahnen sind somit bestens für den flexiblen, nachhaltigen und grenzüberschreitenden Schienenverkehr ausgerüstet. Mit dem zusätzlichen Servicevertrag garantieren wir auch die Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Betrieb“, sagt Michael Peter, CEO von Siemens Mobility.
„Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den Vectron-Lokomotiven von Siemens gemacht. Derzeit betreiben wir 18 Fahrzeuge, weitere werden von unserer Tochtergesellschaft ČD Cargo eingesetzt. Wir glauben, dass uns die neuen Vectrons mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h genauso positiv überzeugen werden. Wir werden sie zusammen mit 20 ComfortJet-Einheiten einsetzen, außerdem können sie auch mit unseren tschechischen Railjets fahren", sagt Michal Kraus, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Tschechischen Bahnen und stellvertretender Generaldirektor für Instandhaltung.
Die Lokomotiven für die Tschechischen Bahnen werden im Siemens-Mobility-Werk in München-Allach gefertigt. Die Fahrzeuge werden mit der weltweit bewährten Siemens ETCS On-board Unit Lösung Trainguard 100/200/300 ausgestattet und sind für den Betrieb in Tschechien, Deutschland, Österreich, Polen, der Slowakei und Ungarn ausgerüstet. Die Tschechischen Bahnen planen, die Lokomotiven auf den Strecken zwischen Prag – Hamburg, Prag – Wien – Graz und Prag – Budapest einzusetzen. Vectron Lokomotiven sind die modernsten Lokomotiven für den Personenverkehr in Europa und sorgen dank eines umfangreichen Portfolios an Länderzulassungen für größte Flexibilität.
Siemens Mobility hat bereits 1327 Vectron-Lokomotiven an insgesamt 61 Kunden verkauft. Die Lokomotiven haben bisher mehr als 500 Millionen Kilometer zurückgelegt und sind derzeit in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Italien, Kroatien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, der Türkei und Ungarn für den Betrieb zugelassen.
Quelle: Siemens Mobility GmbH
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Datum 31.03.22
Stadler liefert neue CITYLINK-Generation nach Chemnitz
Berlin, 31. März 2022 - Chemnitz erhält neue Straßenbahnen von Stadler. Der Zweckverband Mittelsachsen bestellt 19 CITYLINK mit der Option auf bis zu 27 weitere Fahrzeuge für die Chemnitz-Bahn. Die dreiteiligen Zweirichtungsfahrzeuge gehen ab Sommer 2026 in den Fahrgastbetrieb. Mit der neuen Bestellung erhöht sich die Chemnitzer Fahrzeugflotte von Stadler auf 61 Fahrzeuge. Die vollelektrischen Tram-Trains verbinden die Innenstadt mit dem Chemnitzer Umland.
Umweltfreundlich, hell und modern: Die zweite Generation der CITYLINK Fahrzeuge fahren vollständig elektrisch und bieten bis zu 236 Fahrgästen eine umsteigefreie Verbindung aus den Mittelzentren der Region in die Chemnitzer Innenstadt. Die 3-teiligen Tram-Trains sind 37.5 Meter lang und verfügen über 88 Sitzplätze sowie vier Multifunktionsbereiche für den Transport von Rollstühlen, Kinderwagen oder Fahrrädern. Die vollständig stufenlos begehbaren Fahrzeuge können an vier Doppeltüren pro Seite ebenerdig an Bahnsteigen mit 38 Zentimeter und 55 Zentimer Bahnsteighöhe betreten werden. Die neuen Tram-Trains sind mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem (FIS) und einem funkferngesteuerten Blindeninformationssystem (BLIS) ausgerüstet.
Die neuen Fahrzeuge haben eine Antriebsleistung von 900 kW und erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. Sie können mit Straßenbahnstrom (600/750 V Gleichspannung) im Stadtgebiet oder Eisenbahnstrom (15.000 V Wechselspannung) im Umland betrieben werden.
Mathias Korda, Geschäftsführer des Verkehrsverbund Mittelsachsen: «Mit dem neuen Fahrzeugpaket sind wir kostengünstiger und umweltfreundlicher unterwegs. Damit gehen wir einen großen Schritt Richtung Vollendung des Chemnitzer Modells.»
Jure Mikolčić, CEO der Stadler Deutschland GmbH: «Mit der Lieferung der nächsten Generation des CITYLINK zeigt Stadler, dass sich mit innovativen und flexiblen Lösungen Stadt und Land komfortabel und umsteigefrei verbinden lassen. Wir freuen uns, mit der Lieferung der 19 mehrsystemfähigen Fahrzeuge die Zusammenarbeit mit der Region fortzusetzen.»
Quelle: Stadler Deutschland
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Datum 22.03.22
Die Digitalisierung des Stuttgarter Bahnknotens startet in Hennigsdorf
22. März 2022 – Die erste S-Bahn der Baureihe 423 für die Ausrüstung mit neuester Signaltechnik ist planmäßig aus Stuttgart in Hennigsdorf eingetroffen. Die Übergabe des Fahrzeugs durch die Deutsche Bahn (DB) erfolgte am 21. März 2022. In diesem Prototyp wird Alstom für die S-Bahn Stuttgart das Fahrzeugdesign für die Implementierung des Europäischen Zugsicherungssystems (ETCS) testen, validieren und zulassen. Am Standort Hennigsdorf wird die Umrüstung realisiert. Parallel dazu beginnt die Umrüstung eines Neubaufahrzeuges der Baureihe 430, das brandneu aus der Fertigung kommt.
Alstom hatte im Juni 2021 einen Vertrag mit der DB Regio AG (DB) zur Ausrüstung von 215 Stuttgarter S-Bahnen mit ETCS und dem automatisierten Zugbetrieb (Automatic Train Operation, ATO) unterzeichnet. Als Teil des wegweisenden Bahnprojekts Stuttgart 21 wird Alstom im Rahmen des Vertrags die Züge der BR 423 und BR 430 umrüsten, die auf den S-Bahn- und konventionellen Bahnstrecken im Großraum Stuttgart verkehren. Zusätzlich rüstet Alstom auch 118 Fahrzeuge der SFBW für den Regionalverkehr im Raum Stuttgart mit derselben Technik aus
„Durch die Ausrüstung der Fahrzeuge mit neuester Signaltechnik leisten wir gemeinsam mit der Deutschen Bahn einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung des Leuchtturmprojekts Stuttgart 21 und der Digitalisierung des deutschen Bahnverkehrs“, so Michael Konias, Leiter Digital & Integrated Systems bei Alstom für Deutschland, Österreich und die Schweiz. „Ich freue mich besonders, dass wir mit der Übernahme des ersten Prototyps für die Stuttgarter S-Bahn und damit der vor uns liegenden Umrüstung beider Baureihen, exakt im Zeitplan liegen. Herzlichen Dank an die Deutsche Bahn und alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen für diese gemeinsame Kraftanstrengung. Dies ist ein wichtiges Zeichen für die digitale Revolution städtischer Bahnen in Deutschland.“
Die komplett umgerüsteten Triebfahrzeuge mit der neuesten ETCS-Signaltechnik werden ab 2025, pünktlich zum Betriebsstart des Digitalen Knotens Stuttgart, Deutschlands erstem digitalisiertem Bahnknotenpunkt für alle Zuggattungen, den Betrieb aufnehmen. Die Implementierung von ETCS Level 2 bzw. 3 und ATO im Automatisierungsgrad 2 (GoA 2) sorgen für einen nachhaltigeren Betrieb, kürzere Fahrzeiten und eine dichtere Zugfolge sowie die damit einhergehende Entlastung einzelner Züge. Durch einen insgesamt reibungsloseren Ablauf des Bahnverkehrs können sich die Fahrgäste auf häufigere Verbindungen und schnellere Anschlüsse freuen.
Alstom ist branchenführend im Bereich der höchsten Automatisierungsgrade für Personen- und Güterzüge mit Schlüsselprojekten in Deutschland, Frankreich und Belgien, die bis 2023 vollständig in Betrieb gehen.
Mit über 120 ETCS-Projekten weltweit, 19.200 fahrzeugseitigen Einheiten und 13.300 km ausgerüsteten Strecken bietet Alstom führendes Know-how bei Standards für die Signaltechnik im Regional- und Fernverkehr.
Quelle: Alstom
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Datum 16.03.22
Erster Wasserstoffzug für Bayern
Der erste Wasserstoffzug für Bayern nimmt Kontur an. Am 15. März unterzeichneten Vertreter von Siemens Mobility und der Bayerischen Regiobahn (BRB) in Anwesenheit von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter den Leasing-Vertrag für den innovativen Prototyp. Die Vertragsunterzeichnung folgte auf eine Absichtserklärung, die im Juli 2021 zwischen allen Beteiligten geschlossen wurde.
Der zweiteilige Wasserstoff-Triebzug der neusten Generation wird im Frühjahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Zug soll ab Mitte 2023 unter anderem auf der Strecke Augsburg - Füssen in den Testbetrieb gehen. Die Einsatztests im Netz der Bayerischen Regiobahn (BRB) sind auf zunächst 30 Monate angelegt. Ab Januar 2024 wird das Fahrzeug den offiziellen Fahrgastbetrieb aufnehmen.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagt: „Grüner Wasserstoff wird zu einer tragenden Säule für umfassenden Klimaschutz in den Bereichen Verkehr, Industrie und Energie. Als Wirtschafts- und Energieminister freue ich mich, dass unsere Bayerische Wasserstoffstrategie zunehmend konkrete Themen angehen kann. Dieser Zug ist ein wichtiger Teil dieser Strategie hin zu einer „Verkehrswende“ mit Wasserstoff, deswegen fördern wir dieses Projekt. Ich bin überzeugt, dass wir mit grünen Wasserstoffantrieben die Schadstoffemissionen im Schwerlast- und Schienenverkehr nennenswert reduzieren und einen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten können. Auch die einseitige Abhängigkeit von Energielieferungen kann reduziert und auf viele Regionen der Welt verteilt werden.“
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter erklärt: „Ich freue mich, dass wir diese innovative Technik in Bayern bald einsetzen und auch im Regelbetrieb testen können. Wir setzen dieses Leuchtturm-Projekt gemeinsam mit den Partnern aufs Gleis, weil wir überzeugt sind, auch mit Wasserstoff einen Beitrag für einen attraktiven und sogar klimaneutralen Schienenpersonennahverkehr leisten zu können. Das wollen wir bis spätestens 2040 erreichen. Die finanzielle Unterstützung des Pilotprojekts mit mehreren Millionen Euro durch den Freistaat ist mehr als gut angelegt.“
Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock, Siemens Mobility: „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der neuesten Generation. Er zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung, Beschleunigungsfähigkeit und große Reichweite aus. So gestalten wir den operativen Zugverkehr mit Wasserstoffantrieb schneller, effizienter, umweltfreundlicher und komfortabler. Wasserstoffantrieb ist eine emissionsfreie und fortschrittliche Antriebsform für Züge, die die Dekarbonisierung des Schienenverkehrs ermöglicht und erheblich dazu beiträgt, unsere Klimaziele zu erreichen.“
Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, sagte: „Die Bayerische Regiobahn sieht sich als verlässlicher Mobilitätspartner für die Menschen in Bayern und möchte diese Tag für Tag klimafreundlich auf ihren Wegen begleiten. Dabei denken wir auch an die Zukunft und sind daher gerne mit dabei, die Weichen für die Mobilität von morgen schon heute zu stellen. Bei allem mit dem Projekt verbundenem Aufwand freuen wir uns sehr auf den Testbetrieb in unserem Netz und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zum Einsatz von Wasserstofftechnologie im Eisenbahnbereich. Gemeinsam mit der Transdev-Gruppe, zu der wir gehören, und unserem gesamten Team vor Ort werden wir alles bestmöglich vorbereiten, um einen reibungslosen Teststart im nächsten Jahr zu ermöglichen.“
Der Wasserstoffzug wird auf Basis der Mireo Plus Plattform von Siemens Mobility entwickelt. Die Hauptkomponenten der Wasserstofftraktion sind auf dem Dach montierte Brennstoffzellen. Komplettiert wird das System von Unterflurbatterien neuester Generation der Firma Saft. Neben einer Version mit Wasserstoff, ist der Mireo auch mit herkömmlichem Elektroantrieb oder als Batteriezug erhältlich.
Die Entwicklung von alternativen Antrieben im Schienenverkehr ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Siemens Mobility. Das Unternehmen ist ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität.
Quelle: Siemens Mobility GmbH