Lokindustrie-Rubrik: Archiv März 2023

Datum 21.03.22

Stadler und Trenitalia unterzeichnen einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 50 Bi-Mode-Lokomotiven

Stadler und Trenitalia haben einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 50 EUROLIGHT Dual-Lokomotiven mit einem ersten Abrufauftrag über 13 Einheiten unterzeichnet. Die Vereinbarung beinhaltet auch die Full-Service-Wartung der Lokomotiven für einen Zeitraum von 10 Jahren, verlängerbar auf weitere 5 + 5 Jahre.

Die italienische Staatsbahn Trenitalia hat Stadler die 2022 lancierte Ausschreibung für einen 4-jährigen Rahmenvertrag für die Lieferung und Wartung von bimodalen (3kV DC + Diesel) Lokomotiven zugesprochen. Die neuen Lokomotiven werden im gesamten italienischen Eisenbahnnetz für Zugrettungs- und Personen-Pendelzüge eingesetzt. Sie erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und basieren auf der 4-achsigen Lokomotivplattform EUROLIGHT.

Als neuestes Mitglied der EUROLIGHT-Familie von Stadler teilen sich die neuen Lokomotiven mit dem Rest der Plattform das kompakte Design und die leichte Monocoque-Struktur sowie die neueste Drehgestelltechnologie. Sie zeichnen sich durch hohe Leistung, geringes Gewicht und eine reduzierte Achslast aus, die 20 Tonnen/Achse nicht überschreitet, wodurch sie sowohl für den Einsatz auf Hauptstrecken als auch auf Nebenstrecken geeignet sind.

Sie beinhalten die Sicherheitssysteme ETCS B3R2/SCMT/SCC und kombinieren Diesel- und Elektroantrieb, was es Trenitalia ermöglicht, sie im gesamten italienischen Netz einzusetzen - RFI. Die Lokomotiven werden in der Lage sein, bis zu zwei gekuppelte ETR1000-Züge auf einer 21 ‰-Strecke zu retten, was die ungünstigsten Bedingungen in Italien für diese Art von Einsatz darstellt.

Zu den innovativen Konstruktionsmerkmalen gehören regeneratives Bremsen mit Energierückgewinnung, ein effizientes AC-Traktionssystem mit einem Wechselrichter pro Achse, das ein hohes Maß an Redundanz und erhöhte Zuverlässigkeit bietet, das HEP-System zur Energieversorgung des Zuges sowie die Möglichkeit, entweder ein UIC zu installieren oder eine automatische Kupplung. Die neuen EUROLIGHT Dual-Lokomotiven von Trenitalia bieten auch hervorragenden Komfort, Sicherheit und Sicht für Lokführer.

Iñigo Parra, CEO von Stadler Valencia, sagte: „Wir sind sehr stolz auf diesen Vertrag mit Trenitalia. Die EUROLIGHT-Familie von Universallokomotiven hat eine Vielzahl von Anwendungen und kann auf allen Arten von Strecken fahren. Die innovative und kostengünstige Lösung wird umweltschonend sein.“ freundliche Schienenverkehrsdienste und erfüllen die Anforderungen von Trenitalia zuverlässig, effizient und produktiv.“

Quelle: Stadler Rail Group

++++++++++

Datum 15.03.23

Starke operative Leistung in einem herausfordernden Umfeld – Ergebnis massiv durch Währungseffekte belastet

  •     Trotz den weiterhin erheblichen Belastungen wie Inflation, Störungen in der Lieferkette und geopolitische Spannungen konnte eine starke operative Leistung erzielt werden
  •     Auftragseingang um 54% auf neues Rekordhoch von CHF 8.6 Mia. gestiegen
  •     Auftragsbestand erhöht sich im Vergleich zum Jahresende 2021 um 23% von CHF 17.9 Mia. auf CHF 22.0 Mia.
  •     Umsatz steigt um 3.2 % auf CHF 3.8 Mia., die Währungsumrechnung bei der Konsolidierung in Schweizer Franken belasten den Umsatz mit rund CHF 140 Mio.
  •     EBIT-Marge von 5.5% (2021: 6.2%); bereinigt um negative Währungseffekte (über CHF 60 Mio.) bei rund 7%
  •     Belastet durch zusätzliche Währungseffekte von CHF 56.7 Mio. im Finanzergebnis erreicht das Konzernergebnis CHF 75.1 Mio. (2021: CHF 134.5 Mio.)
  •     Free Cash Flow erreicht CHF 396.4 Mio. (2021: CHF 434.2)
  •     Dividende von CHF 0.90 pro Aktie vorgeschlagen, gestützt auf starke operative Leistung
  •     Ausblick 2023: Unter stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird 2023 ein Umsatz von CHF 3.7 bis 4.0 Mia. und eine EBIT-Marge vergleichbar mit 2022 erwartet
  •     Mittelfristige Finanzziele bestätigt

«2022 war in vielerlei Hinsicht ein aussergewöhnlich herausforderndes Jahr – geprägt von einer Kombination aus Inflation, Energie- und Rohstoffpreissteigerungen, Lieferkettenproblemen, Währungsverwerfungen und geopolitischen Spannungen aber auch von erfreulichen Rekorden und zahlreichen Erfolgen. Unter diesen anspruchsvollen Bedingungen haben wir einmal mehr mit einer ausgezeichneten operativen Leistung die Stärke und Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells unter Beweis gestellt. Dank der erfolgreichen Weiterentwicklung unseres Portfolios haben wir Rekordwerte bei Umsatz und Auftragseingang erzielt», kommentiert Peter Spuhler, exekutiver Verwaltungsratspräsident das abgelaufene Geschäftsjahr.

Im Jubiläumsjahr konnte Stadler den höchsten Auftragseingang in der Firmengeschichte verbuchen. Mit CHF 8.6 Mia. liegt der Auftragseingang damit nochmals deutlich über dem bisherigen Rekordwert von CHF 5.6 Mia. aus dem Jahr 2021. Neben zahlreichen Erfolgen bei kleineren Ausschreibungen ist der starke Anstieg insbesondere auf einzelne grosse Aufträge mit Auslieferungszeiten von über zehn Jahren zurückzuführen.

Der Auftragsbestand steigt dadurch erneut auf ein Rekordhoch von CHF 22.0 Mia. (31. Dezember 2021: CHF 17.9 Mia.). Im Auftragseingang sowie Auftragsbestand sind keine Aufträge für Fahrzeuge oder Dienstleistungen aus Rahmenverträgen enthalten, welche noch nicht vom Kunden bindend abgerufen wurden. Ebenfalls nicht im Auftragseingang und Auftragsbestand 2022 enthalten ist der Auftrag für die Kasachische Eisenbahn (KTZ).

Gegenüber der Vorjahresperiode konnte der Umsatz um 3 Prozent auf CHF 3.8 Mia. gesteigert werden. Insbesondere aufgrund von Währungseffekten liegt der Umsatz jedoch am unteren Ende der ursprünglichen Prognose.

EBIT und Konzernergebnis

Negative Währungseffekte von über CHF 60 Mio. aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Frankens seit Jahresbeginn, insbesondere gegenüber dem Euro, haben das Ergebnis erheblich beeinträchtigt. Die Währungseffekte stammen hauptsächlich aus Aufträgen, die in der Schweiz abgewickelt und in Fremdwährungen verrechnet werden. Generell werden Fremdwährungsrisiken soweit möglich durch «Natural Hedging» minimiert und durch finanzielles Hedging ergänzt. In der Phase zwischen Angebotsabgabe und finaler Vertragsunterschrift, welche teilweise mehrere Jahre dauern kann, lassen sich die entsprechenden Währungsrisiken nicht in vollem Umfang absichern. Zusätzlich können aufgrund der langen Laufzeiten der Aufträge von mehreren Jahren, die Währungsrisiken nicht vollständig über die gesamte Abwicklungsdauer abgesichert werden. Um eine fristgerechte Auslieferung der Fahrzeuge sicherzustellen, hat Stadler im vergangenen Jahr die Anstrengungen, die Produktionsabläufe weiter zu optimieren, intensiviert. Die dafür zusätzlich anfallenden Kosten wirkten sich ebenfalls negativ auf das operative Ergebnis aus.

Trotz dieser Belastungen wird ein EBIT von CHF 205.1 Mio. (2021: CHF 223.7 Mio.) bei einer EBIT-Marge von 5.5 Prozent erreicht (2021: 6.2 Prozent) und befindet sich damit im Rahmen der Erwartungen.

Ein positiver Einmaleffekt von CHF 21.3 Mio. im ersten Halbjahr 2022 war im Zusammenhang mit der zum Jahresende 2021 kommunizierten Akquisition der BBR zu verzeichnen. Mit den Akquisitionen von BBR und der Bär Bahnsicherung AG baute Stadler in den letzten zwölf Monaten die Kompetenzen in der Signaltechnik konsequent weiter aus. Beide Unternehmen wurden in die neue Division Signalling integriert.

Auf Stufe Konzernergebnis verbuchte Stadler im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von CHF 75.1 Mio. gegenüber CHF 134.5 Mio. in der Vorjahresperiode. Belastet wurde das Konzernergebnis insbesondere durch weitere Kursverluste im Finanzergebnis in der Höhe von CHF 56.7 Mio. (2021: CHF 37.7 Mio.). Diese sind vor allem auf stichtagsbezogene Bewertungseffekte aufgrund der starken Aufwertung des Schweizer Frankens insbesondere gegenüber dem Euro, zurückzuführen.

Cashflow und Bilanz

Insbesondere als Folge von Meilensteinzahlungen sowie Anzahlungen im Zusammenhang mit neuen Aufträgen erreicht der Free Cash Flow im vergangenen Geschäftsjahr CHF 396.4 Mio. (2021: CHF 434.2). Die Investitionen (Capital Expenditures) liegen mit CHF 184.5 Mio. leicht unter den Erwartungen (Vorjahreswert: CHF 177.1 Mio., da sich einzelne Zahlungsausgänge in das laufende Geschäftsjahr verschoben haben. Die Net-Cash-Position per 31. Dezember 2022 konnte auf CHF -230.8 Mio. gegenüber CHF -351.1 Mio. per 31. Dezember 2021 erhöht werden. Aufgrund unserer konservativen Erfassung des Goodwills, welcher direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wird, sowie belastet durch Währungseffekte sinkt das Eigenkapital per 31. Dezember 2022 auf CHF 779.1 Mio. (31. Dezember 2021: CHF 880.3 Mio.). Bei der Beurteilung der Eigenkapitalquote gilt es zu beachten, dass Anzahlungen aus neuen Aufträgen grundsätzlich zu einer Bilanzverlängerung führen und sich damit negativ auf die Eigenkapitalquote auswirken.

Segment «Rolling Stock»

 Im Berichtssegment «Rolling Stock» konnte im Geschäftsjahr 2022 ein starker Anstieg des Auftragseingangs um 52 Prozent auf CHF 7.3 Mia. verbucht werden (2021: CHF 4.8 Mia.). Stadler ist es auch im vergangenen Jahr gelungen, sich sowohl bei zahlreichen kleineren Ausschreibungen wie auch bei mehreren Grossaufträgen gegen die internationalen Mitbewerber durchzusetzen. Der Auftragsbestand im Berichtssegment wächst dadurch im Vergleich zum Jahresende 2021 nochmals um 27 Prozent auf CHF 17.0 Mia. (31. Dezember 2021: CHF 13.4 Mia.). Der Umsatz im Berichtssegment «Rolling Stock» erreicht CHF 3.2 Mia. (2021: CHF 3.2 Mia.).

Segment «Service & Components»

Der Auftragseingang im Segment «Service & Components» beläuft sich im vergangenen Geschäftsjahr auf CHF 1.2 Mia., was einem deutlichen Anstieg von 58 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht (2021: CHF 0.7 Mia.). Zu diesem Erfolg hat insbesondere ein Grossauftrag des Projektkonsortiums VDV beigetragen. Der Auftragsbestand steigt dadurch im strategisch wichtigen Servicegeschäft um weitere 8 Prozent auf CHF 4.8 Mia. gegenüber dem Bestand per Ende 2021 von CHF 4.4 Mia. Mit CHF 453.3 Mio. liegt der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 auf Vorjahresniveau (2021: CHF 455.2 Mio.). Insbesondere die starke Aufwertung des Schweizer Frankens hat den Umsatz um rund 7 Prozent negativ beeinflusst.

Segment «Signalling»

Als Gesamtanbieter für Lösungen für Schiene und Fahrzeug treibt Stadler auch die Digitalisierung des Bahnverkehrs weiter voran. Neben den fahrzeuggebundenen Signalling-Lösungen hat Stadler seine Signaltechnik-Kompetenzen auch auf der Infrastrukturseite ausgebaut und per 1. Januar 2022 in eine eigene Division mit über 600 Mitarbeitenden zusammengeführt, welche seit dem Geschäftsjahr 2022 erstmals als eigenes Berichtssegment ausgewiesen wird.

Das Berichtssegment «Signalling» verzeichnet vor allem akquisitionsbedingt ein starkes Wachstum. Der Auftragseingang steigt auf CHF 49.0 Mio. gegenüber CHF 3.7 Mio. in der Vorjahresperiode, während der Bestellungsbestand per 31. Dezember 2022 auf CHF 210.4 Mio. steigt (2021: CHF 60.0 Mio.). Auch der Umsatz steigt im Geschäftsjahr signifikant auf CHF 50.1 Mio. von CHF 6.4 Mio. in der Vorjahresperiode.

Wichtigste Auftragseingänge

Der Auftragseingang übertraf das starke Vorjahresniveau und erreichte einen neuen Rekordwert. Die Nachfrage nach innovativen und effizienten Mobilitätslösungen ist weiterhin ungebrochen. Ein erhebliches Volumen konnte aus Grossaufträgen für Fahrzeuge, aber auch im Servicebereich erzielt werden.

Zu Jahresbeginn erhielt Stadler den Zuschlag des VDV-Konsortiums: Sechs Verkehrsunternehmen aus Deutschland und Österreich hatten gemeinsam bis zu 504 Fahrzeuge international ausgeschrieben. Der Rahmenvertrag umfasst neben der Fahrzeugherstellung auch einen auf bis zu 32 Jahre angelegten Instandhaltungsvertrag. Der erste Abruf umfasst 246 Fahrzeugen vom Typ CITYLINK mit einem Volumen von rund EUR 1.7 Mia. Im Februar erteilten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) rechtskräftig den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über 186 Doppelstocktriebzüge an Stadler. Der erste Abruf umfasst 41 KISS für den Einsatz ab 2026 für rund EUR 600 Mio.

Ebenfalls einen Rekordauftrag erhielt Stadler aus der Schweiz: Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und RegionAlps unterzeichneten mit Stalder einen Rahmenvertrag über bis zu 510 einstöckige Triebzüge des Typs FLIRT. Es handelte sich um die grösste Ausschreibung der Schweizer Bahngeschichte. In einem ersten Abruf bestellten die drei Bahnbetreiber 286 FLIRT bei Stadler mit einem Volumen von rund CHF 2.0 Mia. Zudem lösten die SBB eine Option über weitere sieben Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ SMILE aus einem bestehenden Rahmenvertrag ein.

Im Bereich Strassenbahnen verzeichnete Stadler zwei Jahre nach der Markteinführung des Fahrzeugkonzepts TINA gleich fünf Auftragserfolge. Nach der Erstbestellung im Jahr 2020 durch die HEAG Mobilo GmbH aus Darmstadt, den Folgebestellungen der schweizerischen Baselland Transport AG (BLT) und der Rostocker Strassenbahn AG (RSAG) haben sich im August 2022 auch die HAVAG aus Deutschland sowie im Dezember 2022 die niederländische HTM für TINA-Strassenbahnen entschieden. Dieser Erfolg von bereits 191 bestellten TINA innerhalb kürzester Zeit bestätigt, dass das innovative Fahrzeugkonzept dem hohen Anspruch der Fahrgäste sowie Kunden gerecht wird.

Aus Grossbritannien konnte ein Auftrag von Beacon Rail und GB Railfreight über 30 sechsachsige, bimodale Lokomotiven verbucht werden. Die Fahrzeuge sind Teil eines Rahmenvertrages über mindestens 100 Lokomotiven.

Hohe Nachfrage bei alternativen Antrieben

Im Bereich der alternativen Antriebe konnte Stadler seine Marktführerschaft weiter ausbauen. Neben dem Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (55 Fahrzeuge) bestellte die DB Regio 44 FLIRT Akku zum Jahresende 2021 und weitere 14 Batteriezüge im laufenden Jahr für den Einsatz im Nordosten Deutschlands.

An der im September 2022 nach vier Jahren wieder stattfindenden international bedeutenden Bahnmesse InnoTrans in Berlin stellte Stadler entsprechend gleich sieben Fahrzeuge mit nachhaltigen Antriebslösungen vor. Zum ersten Mal präsentierte Stadler seinen mit Wasserstoff betriebenen Triebzug FLIRT H2 für den amerikanischen Personenverkehr. Zu den weiteren ausgestellten Fahrzeugen gehörten unter anderem der FLIRT Akku, die stärkste Hybrid-Lokomotive EURO9000 in Europa und die Strassenbahn der nächsten Generation TINA.

Ausblick 2023

Aufgrund der weiterhin soliden Nachfrage erwartet Stadler für das aktuelle Geschäftsjahr einen Auftragseingang im Rahmen der mittelfristigen Finanzziele bei einer Book-to-bill Ratio von ca. 1.5x. Unter der Annahme, dass sich die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die geopolitischen Spannungen stabil entwickeln, erwartet Stadler für das Geschäftsjahr 2023 wiederum einen Umsatz zwischen CHF 3.7 und 4.0 Mia. sowie eine EBIT-Marge auf einem mit dem Geschäftsjahr 2022 vergleichbaren Niveau, Capital Expenditures von rund CHF 200 Mio. sowie einen positiven Free Cash Flow.

Der Verwaltungsrat beabsichtigt, zuhanden der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 2022, eine Dividende von CHF 90.0 Mio. (CHF 0.90 pro Aktie) zu beantragen gegenüber CHF 90 Mio. (CHF 0.90 pro Aktie) im Vorjahr.

«Unsere Entwicklung im Jahr 2022 zeigt, dass wir voll auf Kurs sind, und auch in Zeiten mit erheblichen Herausforderungen wie dem russischen Angriff auf die Ukraine, mit hoher Inflation und Währungsverwerfungen sowie den weltweiten Lieferengpässen Höchstleistungen erzielen können. Der sehr hohe Auftragseingang bestätigt einmal mehr, welch grosses Vertrauen unsere Kunden in unsere innovativen Produkte, Zuverlässigkeit und Qualität haben. Mit diesen Voraussetzungen können wir – auch wenn die Herausforderungen weiterhin enorm bleiben – durch die permanente Weiterentwicklung unserer Produkte, der laufenden Optimierung der Prozesse, Effizienzsteigerungen sowie Kostenkontrolle unseren Weg weiter erfolgreich fortsetzen und die Profitabilität nachhaltig steigern», kommentiert Markus Bernsteiner, Group CEO.

Mittelfristige Finanzziele bestätigt

 Stadler ist nach wie vor überzeugt, dass unter normalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine EBIT-Marge von 8 bis 9% erreicht werden kann. Angesichts der aktuellen Kombination aus Inflation, Lieferkettenproblemen, Währungsverwerfungen und geopolitischen Spannungen erachtet Stadler hingegen im Geschäftsjahr 2025 eine EBIT-Marge von 7 bis 8% als realistisch. An der Dividendenpolitik mit einer Ausschüttung von rund 60 Prozent des Konzernergebnisses hält Stadler weiterhin fest.

Bis 2025 geht Stadler von einer durchschnittlichen Book-to-bill Ratio von 1.5x und einem durchschnittlichen Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Mittelfristig erwartet Stadler Investitionen (Capital Expenditures) von rund CHF 120 bis 150 Mio. Mit Schwankungen über den Zyklus hinweg erwartet Stadler ein Net Working Capital im Bereich von Null.

Quelle: Stadler Rail

++++++++++

Datum 08.03.23

Vertrag unterzeichnet: Stadler liefert neue Fernverkehrszüge für Norwegen

Das staatliche Unternehmen Norske tog und Stadler haben heute einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung von 17 FLIRT Nordic Express unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet eine Option über bis zu 83 weiteren Fahrzeugen. Die neuen FLIRT Nordic Express sind für den Fernverkehr in ganz Norwegen ab 2026 vorgesehen.

Im Februar hat die Norske tog die Vergabe des Auftrages über die Herstellung und Lieferung von 17 einstöckigen Triebzügen vom Typ FLIRT an Stadler bekannt gegeben. Nach Ablauf der Einsprachefrist haben Stadler und Norske tog heute den Vertrag unterzeichnet. Der Auftrag umfasst mit Optionen bis zu 100 FLIRT Nordic Express inklusive der Erstbestellung von 17 Zügen. Damit liefert Stadler die neuste Generation von Fernverkehrszügen für den Einsatz in ganz Norwegen. Die ersten FLIRT Nordic Express ersetzen voraussichtlich ab 2026 die alten Fahrzeuge der bestehenden Flotte auf der Bergen-Linie.

«Unsere Unternehmen verbindet eine langjährige und innovative Partnerschaft. Erst kürzlich durfte Stadler den 150. FLIRT an Norske tog ausliefern. Der FLIRT hat sich als modulares Erfolgskonzept bewährt – auch unter klimatisch strengen Bedingungen in Norwegen. Stadler ist extrem stolz, auch die nächste Generation von Fernverkehrszügen für Norwegen zu liefern. Wir danken Norske tog herzlichst für das Vertrauen und freuen uns auf die Fortführung unserer Zusammenarbeit und die gemeinsame Projektabwicklung», sagt Dr. Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President und stellvertretender Group CEO von Stadler.

«Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer erfolgreichen Partnerschaft mit Stadler. Die FLIRT-Züge sind bereits das Rückgrat der norwegischen Eisenbahn, und wir sind sicher, dass der neue FLIRT Nordic Express einen wichtigen Beitrag dazu leisten wird, den Zug zur begehrtesten Art des Reisens in Norwegen zu machen. Die neuen FLIRT Nordic Express-Züge werden die Reise zu einem angenehmen Erlebnis machen, nicht nur zu einem Transportmittel», sagt Øystein Risan, CEO von Norske tog.

Hoher Reisekomfort

Bei der Entwicklung der neuen Züge legte Stadler hohen Wert auf den Reisekomfort – sowohl bei Tages- als auch bei Nachtreisen. Die FLIRT Nordic Express bieten beidseitig verstellbare Sitze, flexible Schlafabteile, Bistro- und Familienbereiche und grossräumigen Platz für Gepäck. Fahrgäste können zwischen Schlafplätzen mit verstellbaren Sitzen sowie Schlafabteilen mit zwei oder vier Betten wählen. Tagsüber können die Schlafabteile in private Sitzgruppen sowohl für Familien als auch Geschäftsreisende umgewandelt werden. Die Liegesitze können sowohl am Tag als auch in der Nacht genutzt werden.

Die neuen achtteiligen Züge bieten Platz für bis zu 542 Sitzplätzen und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Je nach Einsatzgebiet verfügen die Züge über einen elektrischen oder bi-modalen Antrieb. Letzterer ermöglicht einen Betrieb auch auf nicht elektrifizierten Strecken.

Die neuen FLIRT Nordic Express werden, wie die bestehende FLIRT-Flotte von Norske tog, in der Schweiz gefertigt.

Quelle: Stadler Rail Group

++++++++++

Datum 02.03.23

Stadler liefert die neuen Trams in Alicante und Valencia

Stadler und Ferrocarrils de la Generalitat Valenciana (FGV) haben einen Vertrag über die Lieferung von 16 Tramlink-Trams unterzeichnet. Der Vertrag sieht eine mögliche Verlängerung um bis zu 12 zusätzliche Straßenbahnen in zwei Chargen von je sechs Einheiten vor.

Stadler und FGV haben einen Vertrag über die Lieferung von 16 modernen TRAMLINK-Niederflurstraßenbahnen mit der Möglichkeit der Auftragserweiterung um weitere 12 Fahrzeuge in zwei Losen zu je sechs Einheiten unterzeichnet. Der Auftragswert beträgt 84,3 Millionen Euro. Die Vorlaufzeit für die Produktion der 16 Einheiten wurde auf 32 Monate festgelegt.

Die neuen Straßenbahnen der Serie 4 500 für FGV werden im Stadler-Werk in Albuixech konstruiert und hergestellt. Die Einheiten werden in die Flotte von Metrovalencia und TRAM d'Alacant integriert, um den Bedarf zu decken, der sich aus den in den kommenden Jahren geplanten Erweiterungsprojekten ergibt.

Iñigo Parra, CEO von Stadler Valencia, sagte: „Wir sind sehr stolz darauf, dass FGV, das sich stark für eine grüne und nachhaltige Mobilität einsetzt, unsere TRAMLINKs für seine geplanten Erweiterungsprojekte in Alicante und Valencia ausgewählt hat. Die hochinnovative Straßenbahnfamilie setzt Maßstäbe in puncto Leistung, Barrierefreiheit, Komfort und Sicherheit.“

TRAMLINK ist eine vielseitige und zugängliche Stadtbahnfahrzeugfamilie, die an alle Netzanforderungen und Mobilitätsanforderungen angepasst werden kann. Das mehrgelenkige 100 % Niederflurfahrzeug verfügt über innovative Lenkdrehgestelle mit echten Achsen und sehr geringen ungefederten Massen, die eine ruhige und gleichmäßige Fahrt mit geringen Bodenvibrations- und Geräuschemissionen und einer maximalen Sitzplatzkapazität über den Drehgestellen bieten, ohne die Bedarf an Rampen oder Stufen. Sein barrierefreier, heller, angenehmer und individuell gestalteter Innenraum sorgt für sicheres und komfortables Reisen. Kürzlich entschieden sich auch lokale Betreiber in Lausanne und Genf für Fahrzeuge der TRAMLINK-Familie, um das Mobilitätsangebot in ihren jeweiligen Städten zu erweitern und zu verbessern.

Die neuen Meterspur-Straßenbahnen der FGV sind über 45 m lang und 2,4 m breit. Sie werden vollständig barrierefrei sein und über großzügige Mehrzweckbereiche neben den Türen verfügen, in denen Plätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität reserviert sind. Sie bieten eine größere Kapazität und einen schnellen und effizienten Personentransport beim Ein- und Aussteigen.

Die TRAMLINKs wurden nach den neuesten Standards für passive Sicherheit, Crashsicherheit und Fußgängersicherheit entwickelt, wie z. B. die Einhaltung des CIII-Szenarios der Crash-Vorschriften, während das normale Szenario für Straßenbahnen das weniger anspruchsvolle C-IV-Szenario ist. Dazu kommen moderne Fahrgastinformations- und Videoüberwachungssysteme, eine effiziente Klimaanlage und weitere Innovationen, die das Reiseerlebnis optimieren und damit zur Steigerung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel beitragen.

Quelle: Stadler

Zurück

Datenschutzerklärung
powered by Beepworld