Lokindustrie-Rubrik: Archiv Mai 2021

Datum 31.05.21

Alstom und SWEG bauen erfolgreiche Zusammenarbeit aus

©Alstom Marco Sauter

  • Rahmenvertrag über Bereitstellung und Instandhaltung von Rangierlokomotiven beschlossen

31. Mai 2021 – Alstom und die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) haben einen Rahmenvertrag über eine langfristige Zusammenarbeit abgeschlossen. Alstom wird für einen Zeitraum von acht Jahren Lokomotiven aus seinem Mietpool für die SWEG bereitstellen und instand halten. Der Vertrag sieht vor, dass die SWEG die Anzahl der durch Alstom gewarteten Lokomotiven schrittweise im Laufe des Jahres 2021 auf zunächst vier und später sechs Loks erhöhen kann. Alstom übernimmt an seinem Standort in Waibstadt die Wartung der Lokomotiven und ermöglicht so einen Service im Umfeld zum Netz der SWEG in Baden-Württemberg.

Zunächst werden eine Lokomotive vom Typ BR203.1 in Gammertingen sowie eine Hybridrangierlokomotive vom Typ BR1002 Prima H3 in Offenburg im Güterverkehr der SWEG eingesetzt. Der Full-Service Mietvertrag enthält u.a. eine 24-Stunden Rufbereitschaft und einen mobilen Service.

„Durch diese Kooperation mit Alstom erzielen wir eine Modernisierung unseres Güterlok-Fuhrparks“, sagt SWEG-Vorstandsvorsitzender Tobias Harms. „Zudem können wir nun konsequenter das für uns wichtige Geschäftsfeld des Einzelwagenverkehrs entwickeln, indem wir unseren Kunden durch den Einsatz der modernen Lokomotiven attraktive Angebote für den Gütertransport auf der Schiene unterbreiten können. Die bereits im Personenverkehr sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Alstom findet nun im Güterverkehr ihre Fortsetzung.“

„Wir freuen uns sehr, unsere langjährige und gute Zusammenarbeit mit der SWEG ausbauen zu können. Die Bereitstellung und Wartung der Lokomotiven stärkt unseren Servicestandort in Waibstadt. Durch das Vertrauen der SWEG können wir unser Team, zum Beispiel durch neue Ausbildungsplätze zum Schienenfahrzeugtechniker, weiter vergrößern“, sagt Francois Muller, Director Service von Alstom in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die SWEG profitiert bei diesem Rahmenvertrag von Alstoms langjährigem Know-how im Bereich des Lokbaus und modernster Wartungsmethoden. Ausgestattet mit Alstoms zustandsorientierter Wartungslösung TrainTracer bietet die Prima H3 z.B. Einsparungen bei den Wartungskosten von bis zu 14 Prozent. Prima-Lokomotiven profitieren darüber hinaus von einem zentralen Service-Kompetenzzentrum, das jederzeit einen erstklassigen Kundensupport bietet.

Mit insgesamt vier Servicestandorten in Deutschland verfügt Alstom über ein leistungsstarkes Netzwerk für die Instandhaltung von Lokomotiven. So ermöglicht das Unternehmen seinen Kunden eine schnelle und zuverlässige Bearbeitung der Aufträge durch qualifiziertes und erfahrenes Fachpersonal. Die maßgeschneiderten Dienstleistungen sichern den Betreibern ein Höchstmaß an Verfügbarkeit für ihre Flotten. Alstoms langjährige Kundenbeziehungen unterstreichen das Vertrauen der Kunden in einen der weltweit führenden Anbieter von Instandhaltungsleistungen.

Quelle: Alstom,

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Datum 27.05.21

Alstom liefert 32 Coradia Continental Regionalzüge an die Hessische Landesbahn (HLB)

  • Betrieb im Teilnetz Mittelhessen startet 2023

Salzgitter, 27. Mai 2021 – Alstom hat einen Auftrag zur Lieferung von 32 Coradia Continental Elektrotriebzügen von der Hessischen Landesbahn GmbH (HLB) erhalten. Die Bestellung teilt sich auf in insgesamt zwölf 4-Teiler sowie 20 5-Teiler und hat einen Gesamtwert von rund 200 Mio. Euro. Die Züge werden ab Dezember 2023 im von der HLB betriebenen Teilnetz Mittelhessen eingesetzt und verkehren zukünftig auf folgenden Linien:

    RMV-Linie RB37: (Kirchhain – Marburg –) Gießen – Frankfurt Hbf;

    RMV-Linie RB40: Dillenburg – Gießen – Frankfurt Hbf;

    RMV-Linie RB41: Schwalmstadt - Treysa – Gießen – Frankfurt Hbf;

    RMV-Linie RB49: (Gießen –) Friedberg – Hanau Hbf.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass sich die Hessische Landesbahn erneut für unseren hochmodernen Elektrotriebzug entschieden hat. Der Coradia Continental ist die ideale Lösung für den Regionalverkehr im mittleren Hessen. Er ist zuverlässig, schnell und leise und bietet für die Passagiere höchsten Fahrkomfort, inklusive reichlich Platz für Fahrräder und Gepäck. Insbesondere freue ich mich, dass die HLB zum wiederholten Mal Alstom ihr Vertrauen schenkt, nachdem seit 2018 bereits 35 der identischen Züge sehr zuverlässig im HLB-Teilnetz Südhessen-Untermain unterwegs sind“, sagt Müslüm Yakisan, Präsident von Alstom in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der Coradia Continental erreicht Betriebsgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h und bietet als vier- und fünfteilige Einheiten 200 bzw. 280 Sitzplätze. Verschiedene Mehrzweckbereiche halten ausreichend Platz für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen bereit. Die Antriebsausrüstung der Züge ist auf dem Dach angeordnet, sodass der Innenraum großzügig gestaltet ist, u.a. mit einem breiten und stufenfreien Gang für besseren Fahrgastfluss. Insbesondere wird durch eine angepasste Einstiegshöhe in Verbindung mit zusätzlichen Schiebetritten ein sehr komfortabler Zugang in das Fahrzeug gewährleistet. Der Coradia Continental ist im gesamten Zug mit WLAN, Videoüberwachung sowie Laptopanschlüssen und einem Echtzeit-Fahrgastinformationssystem ausgestattet, das Verbindungsdaten anzeigt.

„Wir haben bisher sehr gute Erfahrungen in Südhessen mit dieser Fahrzeugflotte gemacht was Wartung, Zuverlässigkeit und Fahrgastkomfort anbelangt. Deshalb freuen wir uns, die Coradia Continental Züge ab Dezember 2023 auch in unserem neuen Mittelhessen-Netz einzusetzen“, so Veit Salzmann, Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn.

Alstoms Coradia Reihe von modularen Zügen profitiert von mehr als 30 Jahren kontinuierlicher Weiterentwicklung und bewährten technischen Lösungen. Bisher wurden mehr als 3.300 Coradia Züge verkauft und rund 2.900 verkehren zurzeit in Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Schweden und Kanada.

AlstomTM und CoradiaTM sind Marken der Alstom-Gruppe

Quelle: Alstom

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Datum 20.05.21

Ein "digitaler Zwilling" macht Züge zuverlässiger

Deutsche Bahn und Stadler entwickeln das erste virtuelle Abbild eines kompletten Zuges. Echtzeitdaten sollen helfen, Klimaanlage und Türen so rechtzeitig zu warten, dass sie nicht mehr ausfallen.

Ein Meilenstein für die Digitalisierung des Bahnbetriebs: Die Deutsche Bahn und der Fahrzeughersteller Stadler entwickeln das erste virtuelle Abbild eines kompletten Zuges. Es verarbeitet Daten aus dem realen Fahrzeug in Echtzeit und kann damit Störungen oder den Ausfall eines Zuges verhindern.

Eine entsprechende Kooperation haben Vertreter beider Unternehmen unterzeichnet. Damit begründen sie eine in dieser Form einzigartige Partnerschaft zwischen einem Bahnunternehmen und einem Fahrzeughersteller. Beide Seiten sehen die Kooperation als Vorbild für andere Bahnen und Hersteller.

Für die Deutsche Bahn ist das virtuelle Abbild des Zuges – ein so genannter „digitaler Zwilling“ – der Schlüssel für zuverlässigere Fahrzeuge und für mehr Kapazität auf der Schiene. Mit Hilfe von digitalen Zwillingen wird es möglich, Züge dann in die Werkstatt zu schicken, wenn es nötig wird. Das reduziert die Zahl der Störungen, weil sie sich vorher verhindern lassen. Der Bahnverkehr wird pünktlicher und attraktiver; das unterstützt die klimafreundliche Mobilitätswende.

Der erste Zug, der einen digitalen Zwilling bekommt, ist die Baureihe 429.1 von Stadler. Die DB betreibt 28 dieser Triebzüge im Regionalverkehr in Rheinland-Pfalz, Hessen, in Teilen Baden-Württembergs und im Saarland. Derzeit wird ein Prototyp mit der Technik zur Aufzeichnung und Übermittlung von Daten ausgerüstet. Nach Inbetriebnahme dieses ersten Zuges folgen die weiteren Fahrzeuge der Flotte. Ende 2021 soll der digitale Zwilling erstmals voll funktionsfähig sein.

Die Schwerpunkte des virtuellen Abbilds liegen zunächst auf der Klimaanlage, den Türen und den Radsätzen des Zuges. Die aus diesen Systemen gewonnenen Daten werden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz verarbeitet, um die Funktionen des Fahrzeuges zu simulieren. Dabei werden nicht nur Mechanik, Elektrik oder Software des Fahrzeugs berücksichtigt, sondern auch sein physikalisches Verhalten.

Sabina Jeschke, Vorstand Digitalisierung und Technik: „Die Kooperation mit Stadler ist ein großer Schritt für die Digitalisierung des Bahnbetriebs. Wir zeigen, dass der Datenaustausch mit Zugherstellern beiden Seiten nützt. Wenn die Züge pünktlicher und zuverlässiger werden, hilft das vor allem den Reisenden. Nur mit der Digitalisierung des Bahnbetriebs kann die klimafreundliche Verkehrswende gelingen.“

Jure Mikolčić, CEO Stadler Deutschland: „Mit der Erstellung eines digitalen Zwillings einer gesamten Fahrzeugflotte gewinnen sowohl die Deutsche Bahn als auch wir als Hersteller der Fahrzeuge relevantes Datenmaterial. Damit können wir eine vorausschauende Instandhaltung sowie eine stete Optimierung des Obsoleszenzmanagements sicherstellen. Das hilft beiden Seiten, die Verfügbarkeit von Fahrzeugen nachhaltig zu verbessern und störungsbedingte Ausfälle auf ein Minimum zu reduzieren.“

Quelle: Stadler Deutschland

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Datum 20.05.21

Alstom rüstet DB Cargo-Güterzuglokomotive mit modernster ETCS-Technologie für den Einsatz in Belgien und den Niederlanden aus

  • Das Projekt wird von der Connecting Europe Facility der EU und dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft kofinanziert

Alstom baut seine Präsenz im Bereich Onboard-Signaltechnik in Europa aus und hat einen Vertrag über die Ausstattung einer weiteren Lokomotive mit der neuesten ETCS-Signaltechnik unterzeichnet. Bei diesem Projekt, das von der Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Union und dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (IenW) gefördert wird, wird die bewährte Atlas ETCS Baseline 3 Release 2 Lösung von Alstom in eine der DE6400 Güterzuglokomotiven von DB Cargo eingebaut. Die neue Signaltechnik wird den belgisch-niederländischen Güterverkehr weiterhin ermöglichen, wenn zum Fahrplanwechsel 2024/2025 in Belgien bzw. zum Fahrplanwechsel 2026/2027 in den Niederlanden die Strecken auf ETCS umgerüstet sind.

„Wir freuen uns, dass DB Cargo uns erneut das Vertrauen für ihre Modifikationen gewährt hat. Alstom ist das erste Unternehmen, das vollständig für die neuesten ETCS-Standards für rollendes Material und Gleisanlagen zertifiziert ist. Unsere hochmodernen Signallösungen passen sich den spezifischen Anforderungen jeder Betriebsumgebung an und gewährleisten die höchsten Standards für einen sicheren, transeuropäischen Güterverkehr“, sagte Michael Konias, Leiter Digital & Integrated Systems bei Alstom für Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Im Rahmen des Vertrags werden die bestehenden niederländischen Systeme ATB-EG und ATB-NG sowie das belgische nationale System (TBL1+) in das ETCS-System integriert. Diese Modernisierung der Signaltechnik, die zu den leistungsfähigsten Zugbeeinflussungssystemen der Welt gehört, wird die Sicherheit und Zuverlässigkeit im belgisch-niederländischen Güterverkehr deutlich verbessern und zudem die Pünktlichkeit erhöhen - bei gleichzeitiger Senkung der Wartungskosten.

Die Umrüstungsarbeiten für den ersten Prototyp werden vom Güterlokomotiven-Wartungsexperten Shunter durchgeführt, mit dem Alstom im März 2021 einen Kaufvertrag unterzeichnet hat. Mit der Übernahme stärkt Alstom seine Kompetenz im Servicebereich und erweitert seine Präsenz in den Benelux-Ländern.

Die Modifizierung des Lokomotivprototyps ist der jüngste Schritt, mit dem Alstom seine Position im Bereich der fahrzeugseitigen Signaltechnik auf dem europäischen Güterverkehrsmarkt ausbaut. Im Januar 2020 kündigten Alstom und DB Cargo ein Projekt zur Nachrüstung von insgesamt 13 EG3100-Güterzuglokomotiven mit dem neuesten ETCS-Signaltechnikstandard (Baseline 3 Release 2) für den transeuropäischen Güterverkehr zwischen Deutschland, Dänemark und Schweden an.

Weltweit arbeiten bei Alstom über 13.000 Mitarbeiter an der Digitalisierung im Bahnsektor in den Bereichen Signaltechnik, Smart Mobility und Cybersecurity, viele davon in Deutschland.

Quelle: Alstom

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Datum 20.05.21

Start der Zulassungs- und Zertifizierungsprüfungen des ersten Coradia-Polyvalent-Regionalzugs für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Frankreich und Deutschland

Coradia-Polyvalent-Zug © Alstom  Frédérique Clément

Die erste Vorseriengarnitur des Coradia-Polyvalent-Zugs für den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Frankreich und Deutschland hat den Alstom-Standort Reichshoffen (Frankreich) am Mittwoch, den 12. Mai, für den Transport in das Prüfzentrum DB Systemtechnik in Minden verlassen. Sie wird dort ihre ersten Zertifizierungs- und Zulassungsprüfungen durchlaufen: Diese mechanischen Tests gestatten, das Verhalten des Zuges in den Kurven zu überprüfen. Anschließend finden im Prüfzentrum in Velim (Tschechien) die Tests der Zugkräfte, des Bremssystems, der elektromagnetischen Verträglichkeit und der akustischen Bedingungen statt.

Die Prüfreihe auf dem deutschen Streckennetz wird im März 2022 gestartet.

Die Teams des Bereichs Zertifizierung und Validierung am Alstom-Standort Reichshoffen werden während der insgesamt zwei Jahre andauernden Prüfreihe der Zertifizierung des neuen Zuges eng mit ihrem Partner DB Systemtechnik zusammenarbeiten. Anschließend erhalten die Organisationen Certifer (Frankreich) und AEBT (Certifer-Tochter für Deutschland) die Zulassungs- und Zertifizierungsunterlagen, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse den technischen Spezifikationen für die Interoperabilität (LOC & Pas und PRM 2014 TSI ) entsprechen.

Die 30 Coradia Polyvalent-Züge für den grenzüberschreitenden Verkehr wurden im Oktober 2019 von der SNCF und der Region Grand Est in Auftrag gegeben. Im Rahmen einer beispielhaften grenzübergreifenden Partnerschaft wird das Projekt von den Bundesländern Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mitfinanziert sowie über das Programm Interreg Oberrhein mit Mitteln aus dem europäischen Fonds für interregionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Die viergliedrigen Zweikraft (Elektrisch-Diesel) und Zweispannungszüge (25 kV/15 kV) erfüllen die deutschen Sicherheitsanforderungen. Sie erreichen Geschwindigkeiten bis 160 km/h und bedienen die drei Bundesländer. Die 30 grenzüberschreitenden Coradia-Polyvalent-Züge verfügen über eine 1. Klasse und einen Fahrradbereich. Außerdem integrieren sie insbesondere mit einem geräumigeren Toilettenbereich, der Menschen mit Behinderungen mehr Bewegungsfreiheit bietet, die LOC&PAS und PRM 2014 TSI. Die ersten am Alstom-Standort Reichshoffen konzipierten und gefertigten Züge für den grenzüberschreitenden Verkehr werden Anfang 2024 geliefert werden.

Der Coradia Polyvalent gehört zu Alstoms Coradia-Zugreihe. Dank seines modularen Aufbaus kann er an die Anforderungen jeder Verkehrsgesellschaft und an die verschiedenen Nutzungsarten – S-Bahn, Regional- und Intercity-Zug – angepasst werden.

Er ist in drei Längen verfügbar (56, 72 oder 110 Meter) und bietet den Fahrgästen optimalen Komfort – unabhängig davon, wie lang die Fahrt ist. Es handelt sich um einen ökologischen wie ökonomischen Zug – dank seines geringen Energieverbrauchs und seiner niedrigen Wartungskosten. Der Coradia Polyvalent ist der erste französische Regionalzug, der allen europäischen Standards, insbesondere für den Zugang von mobilitätseingeschränkten Personen entspricht.

Quelle: Alstom

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Datum 12.05.21

Mausgezeichnete Zukunftsperspektiven

Berlin bekommt neue U-Bahnen. Ein virtuelles 360°-Modell lädt jetzt zum Entdecken und Erleben der zukünftigen Züge ein. In Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum und dem Hersteller Stadler wird mit Wiedereröffnung des Museums am 1. Juni auch ein lebensgroßes Modell in einer Ausstellung zu sehen sein – Seite an Seite mit einem der ältesten U-Bahnwagen Deutschlands.

Fans der Berliner U-Bahn können jetzt auf eine Zeitreise in die Zukunft gehen. In einem virtuell begehbaren 360°-Modell lassen sich schon heute die Züge von morgen erkunden. Vom Fahrgastraum durch das Multifunktionsabteil bis in die Fahrerkabine – per Maus geht es durch das Fahrzeug der Baureihe JK. Dank der hohen Auflösung lässt sich in jeden Winkel hineinzoomen. Multimediale Infopoints vermitteln in Texten, Audio- oder Video-Clips Informationen zu verschiedenen Aspekten wie Fahrgastinformation, Lichtdesign oder Barrierefreiheit.

Erstellt wurde das 360°-Modell von der TeamOn GmbH. Die Grundlage bilden rund 200 Einzelaufnahmen aus einem Mock-up, einem 1:1-Modell der neuen U-Bahn-Baureihe J/JK, das die BVG im Frühjahr 2020 bei Stadler bestellt hat. Mehr als 161 Millionen Pixel sorgen für eine spektakuläre Detailschärfe.

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der Berliner Verkehrsbetriebe: „Die neuen U-Bahnen werden über Jahrzehnte das Bild unserer Stadt prägen. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Begeisterung für die neue U-Bahn-Generation mit allen Fans unserer U-Bahn teilen und alle mit diesem tollen Instrument einen lebensnahen ersten Eindruck von den mit Spannung erwarteten Fahrzeugen bekommen können.“

Ab sofort ist das 360°-Modell auf der Projektseite der neuen U-Bahnfahrzeuge freigeschaltet: https://unternehmen.bvg.de/neue-u-bahn

Mock-Up der neuen U-Bahnen steht bereits im Museum

Dabei ist der virtuelle Zug nur der erste Schritt. Um die Vorfreude auf die neuen Züge zu beflügeln, wird es im Deutschen Technikmuseum eine weitere Premiere geben. Sobald die Pandemie-Situation eine Öffnung der Museen wieder erlaubt, ist das besagte Mock-up erstmals auch öffentlich zu sehen. Und es wird nicht allein sein. Das Technikmuseum schlägt in Kooperation mit der BVG im historischen Lokschuppen einen ganz großen Bogen aus den Anfängen der Berliner U-Bahn im Jahr 1902 über die Gegenwart bis in die Zukunft. Direkt neben dem Mock-up auf Gleis 15 steht der Wagen 86 der Baureihe A1 von 1908, das älteste in Deutschland erhaltene U-Bahn-Fahrzeug. Abgerundet wird die Präsentation durch einen Doppeltriebwagen der Reihe F79 von 1980, der im Freigelände des Museums gezeigt wird.

Der Titel der Ausstellung lautet „Von A bis J – Berliner-U-Bahnen von 1902 bis 2072“. Die U-Bahn-Baureihen werden mit fortlaufenden Buchstaben bezeichnet, nun ist Berlin bei „J“ angekommen, und die neuen Züge, die bis 2032 geliefert werden, sollen über 40 Jahre hinweg im Einsatz sein.

Joachim Breuninger, Vorstand der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin: „Wir freuen uns darauf, nach dem Ende des Lockdowns die Zukunft und die Vergangenheit der Berliner U-Bahn unter einem Dach präsentieren zu können. Dieses Stück Mobilitätsgeschichte einer wachsenden Metropole ist in unseren historischen Lokschuppen bestens aufgehoben. Direkt nach der coronabedingten Schließung wird das ein besonderes Highlight für unsere Besucherinnen und Besucher“.

Vom Modell bis zum fertigen Zug: Die U-Bahn aus Berlin für Berlin

Die ersten Fahrzeuge der neuen U-Bahnbaureihe werden voraussichtlich im vierten Quartal 2022 für Testfahrten zur Verfügung stehen. Für die BVG besteht die Möglichkeit, bis zu 1.500 Wagen der neuen Baureihe J/JK bis 2032 von der Firma Stadler in Berlin-Pankow zu beschaffen. Zum Vergleich: Derzeit verfügt die BVG insgesamt über 1.300 U-Bahn-Wagen verschiedener Baureihen.

Mit der Ausstellung des Mock-ups, eines Endwagens der Baureihe JK, wird das Deutsche Technikmuseum seinen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben, sich nach der schon jetzt möglichen virtuellen Erkundungstour auch einen handfesten Eindruck der neuen U-Bahnen zu machen. Der Wagenkasten des begehbaren Modells im Maßstab 1:1 wurde aus Holz gefertigt. Im Innenraum mit Sitzen, Haltestangen, Beleuchtung und einem funktionsfähigen Fahrerstand wurden weitgehend Originalteile verbaut sind.

Damit schafft das Mock-up einen authentischen Eindruck des zukünftigen Fahrzeugs und ermöglicht die Überprüfung und Verbesserung von Funktionalität, Barrierefreiheit und Ästhetik am Objekt, bevor die Produktion der ersten Fahrzeuge anläuft.

„Als Hersteller der Fahrzeuge legen wir sehr großen Wert darauf, gemeinsam mit unserem Kunden zu prüfen, ob unser Zug den Anforderungen und Erwartungen entspricht. Dazu gehört bei sogenannten Tailor-Made-Fahrzeugen, also Zügen, die exakt auf ein Netz zugeschnitten und eigens dafür entwickelt werden, der Bau eines Mock-ups, um die Ergebnisse der gemeinsamen Tests am Modell in den weiteren Entwicklungsprozess einfließen lassen zu können“, erklärt Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland.

Stadler konstruiert und baut die neuen U-Bahnen „in Berlin für Berlin“ am Unternehmens-Standort in Pankow. Die Züge wie auch das Mock-up sind damit echte Berliner. Das Innendesign wurde durch das Berliner Design Büro Staubach erarbeitet. Seine Lösungen wurde im Mock-up durch den Berliner Modellbau-Spezialisten IFS umgesetzt.

Die U-Bahnen der deutschen Hauptstadt haben eine Ur-Berliner Eigenheit: Als älteste U-Bahn Deutschlands verfügt das Berliner Netz über Klein- und Großprofillinien mit jeweils eigenen Fahrzeugabmessungen. So können Kleinprofilzüge maximal 2,4 Meter breit sein, Großprofilzüge hingegen 2,65 Meter. Die Baureihen führen daher für das Kleinprofil das „K“ im Namen, heißen also „JK“, während die Großprofilzüge nur als „J“ benannt sind.

Diese Eigenheit der Berliner U-Bahn stellt besondere Herausforderungen an das Innendesign. Auch in den Kleinprofilzügen soll ein weiter Raumeindruck herrschen, der dem Großprofil nahekommt. Um den Innenraum zudem so barrierearm wie möglich zu gestalten, wurde die „AG Bauen und Verkehr barrierefrei“ sowie die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen bereits früh in den Entstehungsprozess eingebunden.

Baureihe A: Ein Jugendstil-Juwel

Von der U-Bahn der Zukunft sind es im Museum nur wenige Schritte bis weit zurück in die Geschichte. Im Jahr 1902 wurde die Berliner U-Bahn als erste in Deutschland eröffnet. Sechs Jahre später entstand der Triebwagen Nr. 86 in der ersten Baureihe, die später mit „A1“ bezeichnet wurde. Der Wagen mit seinem blechbeplankten Holzaufbau war bis 1969 im Einsatz. Nach Zwischenstationen, unter anderem als Kantinen-Getränkelager der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde, wurde er 1975 in die Liste technischer Denkmäler der DDR aufgenommen. Ehrenamtliche der Arbeitsgemeinschaft U-Bahn begannen in den 1980er Jahren mit der Restaurierung in den Zustand von 1908, die sich bis 2017 hinzog und mit dem Industriekulturpreis der Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte ausgezeichnet wurde. Das Besondere dabei: Ein Kunsttischler rekonstruierte in sorgfältiger Handarbeit die Inneneinrichtung. Deren geschwungene Jugendstilformen waren durch den schwedischen Architekten Alfred Grenander entworfen worden, der von 1902 bis 1931 Hausarchitekt der U-Bahn war und so Berlin bis heute prägt.

Baureihe F: Der West-Berliner Klassiker

Auch bereits historisch ist der Doppeltriebwagen 2700/2701 der Baureihe F79 von 1980, der im Freigelände des Museums gezeigt wird. Mit genau diesem Fahrzeug wurde am 1. Oktober 1980 die Linie U7 nach Spandau (bis Rohrdamm) eröffnet, deren Stationen inzwischen unter Denkmalschutz stehen. Die U-Bahn-Serien F74 bis F79 lösten in den 1970er Jahren die Vorkriegsbaureihen in West-Berlin ab. In den nächsten Jahren werden sie nun selbst von den Gleisen verschwinden. Eigens für die Ausstellung hat die Arbeitsgemeinschaft U-Bahn den Wagen 2700 wieder in den Zustand von 1980 versetzt. Die vielen kleinen Unterschiede – etwa kein Fahrgastfernsehen und fehlende Liniennummern auf den Anzeigen – verdeutlichen die Alltagsveränderungen während der letzten 40 Jahre im Spiegel des Nahverkehrs.

Fotomaterial zum Download finden Sie im Pressebereich der Website des Deutschen Technikmuseums: https://technikmuseum.berlin/presse/In einem kurzen Film stellt die BVG in Kooperation mit dem Deutschen Technikmuseum die gemeinsame U-Bahn-Präsentation vor. Den Film gibt es seit heute ebenfalls auf der Projektseite https://unternehmen.bvg.de/neue-u-bahn sowie im Youtube-Kanal des DTM.

Quelle: Stadler Deutschland

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Datum 10.05.21

Das Mobilitätskonsortium von Stadler und Siemens erhält den Auftrag zur Modernisierung und Modernisierung der Metro in Lissabon

Bussnang, 10. Mai 2021 - Das Konsortium aus Stadler und Siemens Mobility hat einen Auftrag über 114,5 Mio. EUR erhalten, um die U-Bahn von Lissabon mit einem hochmodernen Signalsystem und einer neuen Flotte moderner Züge auszustatten.

Stadler wird 14 U-Bahn-Züge mit drei Wagen liefern, während Siemens Mobility sein CBTC-System (Communications-Based Train Control) Trainguard MT auf den Linien Blau, Gelb und Grün installieren und die vorhandene Ausrüstung aufrüsten wird. Dazu gehört die Installation der CBTC-Technologie an Bord in 70 Zügen der bestehenden Flotte sowie in den 14 neuen Stadler-Zügen.

„Wir freuen uns über diesen Auftrag und sind stolz darauf, gemeinsam mit Siemens Mobility die Möglichkeit zu haben, die Metro von Lissabon bei ihren Bemühungen zur Modernisierung der Flotte zu unterstützen. Stadler hat kürzlich große U-Bahn-Projekte in Europa und den USA gewonnen. Dieser jüngste Vertrag bestätigt den Erfolg unserer Strategie und positioniert uns als globale Referenz bei der Bereitstellung von Lösungen für eine nachhaltige urbane Mobilität “, erklärt Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Marketing und Vertrieb bei der Stadler Group.

Andre Rodenbeck, CEO Rail Infrastructure bei Siemens Mobility, sagte: „Siemens Mobility ist stolz darauf, zusammen mit unserem Partner Stadler mit der Bereitstellung der Modernisierungs- und Optimierungsdienste für die Metro in Lissabon beauftragt worden zu sein. Das CBTC-System von Siemens Mobility erhöht die Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Effizienz des von Lissabon Metro erbrachten Dienstes und erfüllt gleichzeitig die vom Betreiber geforderten hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Wir freuen uns, unsere Technologie und unser Know-how in dieses wichtige Mobilitätsprojekt einzubringen, das das Passagiererlebnis für die Einwohner von Lissabon verbessern wird. “

Der Vertrag umfasst technische Schulungen für Betrieb und Wartung sowie die vorbeugende und korrigierende Wartung aller Geräte in den ersten drei Jahren sowie die Lieferung von Ersatzteilen und Verbrauchsmaterialien für die vorbeugende Wartung für weitere zwei Jahre. Die vereinbarte Lieferfrist beträgt 77 Monate, die vorläufige Abnahme ist für 2027 geplant.

Stadler wird die Fahrzeuge nach einer modularen Methode konstruieren, um die Wartung besser zu vereinfachen. Die Karosserie aus Edelstahl sorgt dafür, dass die Fahrzeuge leicht und stark sind. Mit drei Doppeltüren pro Seite und Wagen können die Passagiere schnell und einfach ein- und aussteigen.

Die 14 Züge mit drei Wagen werden zunächst mit CBTC GoA2 ausgestattet, können jedoch auf GoA4 aufgerüstet werden, sodass der Service in Zukunft vollständig automatisiert werden kann. Die Züge werden mit einer dritten Schiene bei 750 V angetrieben. Die 49,6 m langen und 2,78 m breiten Fahrzeuge verfügen über 90 in Längsrichtung angeordnete Sitze, zwei Plätze für Rollstuhlfahrer und eine Stehkapazität für 450 Personen (6 p / m2). Das neue rollende Material wird den Komfort und die Zugänglichkeit für die Passagiere erhöhen sowie verbesserte Kommunikations-, Sicherheits- und Videoüberwachungssysteme bieten.

Die CBTC-Signalisierungstechnologie von Siemens Mobility liefert Echtzeitdaten zur Fahrzeugposition und zu den Geschwindigkeitsbedingungen im Prinzip des beweglichen Blocks, sodass Systembetreiber die Anzahl der Fahrzeuge auf einer Bahnstrecke sicher erhöhen können. Dies führt zu einer höheren Häufigkeit von Zugankünften und ermöglicht die Unterbringung von mehr Fahrgästen im System. Dies ist das weltweit am weitesten verbreitete automatische Zugsteuerungssystem und wird derzeit in Singapur, der Türkei, Brasilien, Spanien und China eingesetzt.

Quelle: Stadler Rail

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Datum 07.05.21

Stellungnahme zur Medienmitteilung von Go-Ahead Bayern vom 06.05.2021

Berlin, 6. Mai 2021 - Stadler hat den mit Go-Ahead bestehenden Liefervertrag dem heutigen Zeitpunkt entsprechend vollumfänglich erfüllt und Fahrzeuge produziert und bereits vorzeitig zugelassen. Gleichermaßen erwarten wir von unserem Vertragspartner Go-Ahead, dass auch er die vertraglichen Vereinbarungen einhält. Der bestehende Vertrag untersagt, die Wartungsleistungen an einen Wettbewerber von Stadler zu vergeben. Das beauftragte Unternehmen TMHI ist - wie Stadler- in der Entwicklung, Produktion und Instandhaltung von Schienenfahrzeugen tätig und somit Wettbewerber von Stadler . Damit sind die Vertragsbedingungen seitens Go Ahead Bayern nicht erfüllt.

Die Instandhaltung von Schienenfahrzeugen durch Dritte ist in Deutschland üblich – sofern sie  reine Wartungsunternehmen und nicht gleichzeitig in der Entwicklung und Fertigung von Zügen tätig sind.

Die bestellten 22 Fahrzeuge für das E-Netz Allgäu werden durch Stadler vertragsgemäß hergestellt. Die Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt liegt bereits vor, so dass die Züge vorzeitig betriebsbereit sind. Angesichts dieser Umstände ist es für Stadler unverständlich, dass Go Ahead Bayern die Bestellung von Ersatzverkehr in Erwägung zieht. Sollte dies der Fall sein, liegt das Risiko vollumfänglich bei Go Ahead Bayern.

Die aktuellen Gespräche mit Go Ahead wurden durch Stadler initiiert. Wir bedauern,, dass keine Einigung erzielt werden konnte.  Stadler ist nach wie vor zu Gesprächen bereit und hofft, zügig eine Einigung bezüglich der Unstimmigkeiten mit Go Ahead zu erzielen.

Quelle: Stadler Deutschland

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