Lokindustrie-Rubrik: Archiv Juni 2020

Datum 30.06.20

Arriva und Stadler unterschreiben Vertrag über die Nachrüstung von Zügen mit dem ETCS-Zugsicherungssystem GUARDIA

Arriva Nederland und Stadler haben einen Vertrag über die Nachrüstung von 36 Zügen mit dem Europäischen Zugsicherungssystem (ETCS) GUARDIA unterschrieben. Der Auftrag umfasst auch die Zulassung von GUARDIA in den Niederlanden, in Belgien und Deutschland. Von den insgesamt 36 Zügen, aus denen die Flotte besteht, wurden acht bereits auf der internationalen Verbindung RE18 in Limburg eingesetzt. Arriva, ein Betreiber im Regionalverkehr in den Niederlanden, ist der erste dortige Betreiber, der das System bestellt, um seine Züge für das European Rail Traffic Management System (ERMTS) vorzubereiten. Die ersten nachgerüsteten Züge werden bis 2022 betriebsbereit sein.

Stadler wird 36 Züge des Typs FLIRT aus der Flotte von Arriva, die in der Region Limburg im Einsatz sind, mit seinem ETCS-Zugsicherungssystem GUARDIA nachrüsten. Acht dieser Züge sind für den grenzüberschreitenden Einsatz auf der Linie RE 18 vorgesehen. Aus diesem Grund wird im Rahmen dieses Auftrags auch die Zulassung des Systems in den Ländern, die RE 18 bedient – die Niederlande, Belgien und Deutschland – erfolgen. Arriva ist der erste Betreiber in den Niederlanden, der einen Vertrag über die Installation dieses ETCS-Systems unterschreibt. Für Stadler ist dies der erste Vertragsgewinn zur Nachrüstung von Zügen mit seinem eigenen ETCS-System.

Die Installation von GUARDIA in den Zügen übernimmt das Service-Center von Stadler in den Niederlanden. Der Auftrag wird sich von 2020 bis ins Jahr 2024 erstrecken. Die ersten nachgerüsteten Züge kommen ab 2022 auf dem grenzüberschreitenden Gleis zum Einsatz.

Anne Hettinga, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Arriva Nederland, sagt: «Mit diesem Vertrag unterstreicht Arriva Nederland Werte wie Sicherheit und Innovation. Es ist grossartig, als regionaler Anbieter von öffentlichem Verkehr mit diesem nationalen und europäischen Programm eine führende Stellung einzunehmen.»

Jürg Gygax, Leiter der Division Service von Stadler, sagt: «Wir sind stolz darauf, diesen Auftrag ausführen zu dürfen. Dass wir Züge mit GUARDIA nachrüsten und für unser ETCS gleich in drei Ländern die Zulassung erwirken können, ist ein wesentlicher Meilenstein sowohl für unser Service-Geschäft als auch für den Bereich Signalling. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der langjährigen Partnerschaft mit Arriva in den Niederlanden.»

ERTMS beschreibt den modernen europäischen Standard für Zugsicherungssysteme, der die Harmonisierung dieser Systeme in ganz Europa vereinfacht. ERTMS kombiniert ein System in den Zügen (ETCS) und eines in den Gleisen. Es erhöht die Sicherheit und Effizienz im Schienenverkehr und erleichtert grenzüberschreitenden Verkehr. GUARDIA besteht sowohl aus Hardware- als auch aus Software-Komponenten, die in den Zügen genutzt werden. Das System erlaubt dem Zugführer, die Position des Zuges, seine Geschwindigkeit und weitere Daten zu visualisieren, wobei all diese Daten auch an ein Kontrollzentrum übermittelt werden. Gleichzeitig können Daten wie die Fahrerlaubnis empfangen werden.

Quelle: Stadler Rail

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Datum 19.06.20

Stadler übernimmt Digitalisierungs-Spezialistin und baut eigenes Engineering-Portfolio aus

Berlin, 19. Juni 2020 - Stadler erweitert mit der vollständigen Übernahme der VIPCO GmbH aus Mannheim sein Portfolio um eine neue Engineering-Tochter mit rund 50 Mitarbeitenden in Deutschland. Schwerpunkt der neuen Stadler Mannheim GmbH ist die Entwicklung von Soft- und Hardwarekomponenten für die Fahrzeugsteuerung und den Retrofit-Bereich.

Stadler setzt weiterhin auf die konsequente Entwicklung firmeneigener Kompetenzen im Bereich Fahrzeugsteuerung und Digitalisierung von Schienenfahrzeugen. Die neue  Stadler Mannheim GmbH mit Standorten in Mannheim, Kassel und Halle bringt ausgewiesene und langjährige Expertise im Bereich modernster Soft- und Hardwarekomponenten für die Schienenfahrzeugbranche mit in das Unternehmen. Seit mehr als 20 Jahren gehört das Team aus rund 50 Ingenieurinnen und Ingenieuren zu den Pionieren und Taktgebern für neue Applikationen und Technologien, die überall dort zum Einsatz kommen, wo Elektronik extremen Umweltbedingungen ausgesetzt ist. Stadler Mannheim wird mit seinem Team insbesondere die Entwicklung von Hard- und Softwarekomponenten  für die Bereiche Fahrzeugsteuerung und -automatisierung sowie für Kommunikations- und Diagnosesysteme für die gesamte Stadler-Gruppe weiter vorantreiben. Neben der Entwicklung neuer Systeme für Neubaufahrzeuge liegt ein Schwerpunkt auf dem Retrofit von Fahrzeugen, um auf diese Weise den Lebenszyklus und Komfort der Züge zu verlängern.

«Wir freuen uns sehr, mit dem Team der Stadler Mannheim GmbH Zuwachs an hochkompetenten Fachkräften in Deutschland zu bekommen. Mit diesem Schritt verfolgen wir konsequent den Weg, verstärkt hauseigene Expertise in den für die Schienenfahrzeugbranche elementaren Bereichen der weiteren Digitalisierung und der Modernisierung von Fahrzeugen auszubauen», sagt Jure Mikolčić, CEO der Stadler-Division Deutschland.

«Wir sind stolz, nach langjähriger und sehr erfolgreicher Zusammenarbeit in vielen Projekten nun Teil von Stadler zu sein und unsere Technologien innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln und einbringen zu können», ergänzt Albrecht Teich, Geschäftsführer der Stadler Mannheim GmbH.

Quelle: Stadler Rail

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Datum 19.06.20

ETCS-Zugsicherungssystem GUARDIA erhält erstmals Zulassung

 

GUARDIA, das ETCS-Zugsicherungssystem des Stadler-Joint-Ventures AngelStar, ist erstmals für den Betrieb zugelassen worden. Die mit GUARDIA ausgestatteten FLIRT-Züge des Betreibers Koleje Mazowieckie (KM) werden in der polnischen Region Masowien verkehren.

Stadler hat in Polen die erste Zulassung für sein ETCS-Zugsicherungssystem GUARDIA nach den Anforderungen der ETCS-Version 3.4.0 erhalten. ETCS steht für European Train Control System und beschreibt den europäischen Standard der Zugbeeinflussung mit dem Ziel einer Harmonisierung auf sämtlichen europäischen Strecken. GUARDIA ist ein ETCS-System auf dem neuesten Stand der Technik, das von AngelStar, einem Joint-Venture von Mermec und Stadler, entwickelt wurde.

In Polen kommt das System in den fünfteiligen Triebzügen des Typs FLIRT des regionalen Bahnbetreibers Koleje Mazowieckie (KM) zum Einsatz. Die Zulassung erfolgte nach den Vorgaben der «Verordnung Interoperabilität der Teilsysteme ‹Zugsteuerung, Zugsicherung und Signalgebung› des Eisenbahnsystems in der Europäischen Union» (2016/919).

Die FLIRT verfügen über eine GUARDIA-Version gemäss der ETCS-Version 3.4.0 und gemäss der ETCS-Levels 1, 2 und National Train Control (NTC). Damit kann ein Zug auch länderspezifische Sicherungssysteme wie das polnische SHP nutzen. Der Wechsel zwischen den Systemen erfolgt dynamisch während der Fahrt und erfordert keinen Zwischenhalt.

Alexandre Grêt, Leiter Stadler Signalling, sagt: «Wir freuen uns sehr über die erste Zulassung von GUARDIA für den regulären Betrieb, während auch in neun weiteren Ländern die Zulassungsprozesse gut verlaufen. Gemeinsam mit AngelStar arbeiten wir an zahlreichen Projekten in ganz Europa. Für AngelStar wie auch für die die gesamte Stadler-Gruppe ist diese Zulassung ein wesentlicher Meilenstein. GUARDIA erlaubt es Stadler, seinen Kunden noch effizientere, qualitativ hochwertige Züge anzubieten.»

Ruggiero Delcuratolo, CEO von AngelStar, sagt: «Wir sind sehr zufrieden damit, diesen Meilenstein in so kurzer Zeit erreicht zu haben. Nun setzen wir unser Engagement fort, um auch unsere weiteren ambitionierten Ziele zu erreichen.»

Stadler war 2016 in das Signalling-Geschäft eingetreten, um nicht mehr von direkten Mitbewerbern abhängig zu sein. Heute kann Stadler diesen wichtigen Bestandteil moderner Zugtechnologie selbst anbieten. Zu diesem Zweck hat Stadler am Standort Wallisellen einen eigenen Engineering-Standort aufgebaut, der seit Anfang 2020 ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der Stadler-Gruppe ist.

Quelle: Stadler Rail

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Datum 16.06.20

AB Transitio bestellt zwölf weitere Doppelstockzüge für Mälab

Bussnang, 16. Juni 2020 - AB Transitio hat zwölf weitere Doppelstockzüge bei Stadler bestellt. Der Auftragswert beträgt 133.3 Millionen Schweizer Franken. Damit löst Transitio eine Option aus einem bereits seit 2016 bestehenden Vertrag ein. Die nun bestellten Züge werden gemäss Vertrag im Herbst 2021 geliefert und verkehren anschliessend in der Region des Mälarsees westlich der Schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Transitio und Stadler hatten bereits 2016 einen Vertrag über die Lieferung von Doppelstockzügen für verschiedene Regionen in Schweden unterschrieben. Zunächst wurden 33 Züge für Mälab bestellt, in einem ersten Optionsabruf kamen acht weitere Züge für Uppsala Länstrafik hinzu. Der nun erfolgte zweite Optionsabruf umfasst zwölf Züge für Mälab. Insgesamt hat Transitio damit bislang 53 Züge des Typs KISS bei Stadler geordert.

Die vierteiligen Doppelstockzüge verfügen über eine Klasse, die komfortabel ausgelegt ist. Sie bieten den Fahrgästen viel Beinfreiheit und ein grosszügiges Raumgefühl. Stadler hat die Wagenkästen der Züge für Mälab an das schwedische Lichtraumprofil angepasst. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge beträgt 200 Kilometer pro Stunde. Zur ausgeprägten Winterfestigkeit der Züge tragen unter anderem doppelwandige Wagenübergänge, die Fussbodenheizung und die gute Isolation bei.

Ansgar Brockmeyer, Vertriebsleiter bei Stadler, sagt: «Genau wie die Züge, die bereits seit Dezember 2019 im Passagierbetrieb sind, werden auch die neu bestellten Fahrzeuge der mit Transitio gemeinsam entwickelten skandinavischen Design-Linie folgen. Die Tatsache, dass wir von Transitio kurz nach Aufnahme des Fahrgastbetriebs der neuen Doppelstockzüge schon einen Nachfolgeauftrag erhalten haben, ist für uns ein grosser Vertrauensbeweis und eine Anerkennung der Qualität der neuen Züge.»

Quelle: Stadler Rail

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Datum 12.06.20

20 zusätzliche Capricorn-Triebzüge für die Rhätische Bahn

Bussnang, 12. Juni 2020 - Die Rhätische Bahn (RhB) wird bei Stadler 20 weitere Triebzüge des Typs «Capricorn» im Wert von 172.9 Millionen Franken bestellen. Dieser Abruf einer Option folgt der ursprünglichen Bestellung von 36 Zügen im Jahr 2016. Mit den 20 zusätzlichen Fahrzeugen setzt die RhB die Modernisierung und Vereinheitlichung ihrer Flotte fort.

Die RhB wird im Rahmen ihrer neuen «Strategie 2030» zusätzliche «Capricorn»-Züge bei Stadler bestellen. Bereits 2016 hatte die RhB mit der grössten Rollmaterialbeschaffung ihrer Geschichte einen Vertrag über 36 dieser Züge unterschrieben. Um ihre Flotte weiter zu modernisieren und zu vereinheitlichen, ordert die RhB nun 20 weitere «Capricorns» im Wert von 172.9 Millionen Franken.

Die vierteiligen Züge verkehren auf dem meterspurigen Schmalspurnetz der RhB im Kanton Graubünden. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 120 Kilometer pro Stunde. Jeder Zug ist 76.4 Meter lang und verfügt über 164 Sitzplätze, davon 35 in der ersten Klasse. Für ein besonders attraktives Reiseerlebnis wird die Aussicht des Lokführers über eine Kamera im Führerstand in den Fahrgastbereich übertragen.

Die RhB setzt den «Capricorn» im Flügelzugbetrieb ein. Zwei Teilzüge können auf diese Weise zu verschiedenen Zielen fahren. In der Gegenrichtung werden die beiden Teile wieder vereint und fahren gemeinsam weiter. Damit kann auf der einspurigen Strecke zwischen Landquart und Klosters der Halbstundentakt ohne aufwändige Streckenausbauten realisiert werden. Um einen reibungslosen Flügelzugbetrieb zu gewährleisten, verfügen die Züge über automatische Kupplungen.

Ansgar Brockmeyer, Vertriebsleiter bei Stadler, sagt: «Schon seit Jahrzehnten arbeiten die Rhätische Bahn und Stadler eng zusammen. Wir sind stolz darauf, dass die Rhätische Bahn mit unseren robusten und hochwertigen Zügen die Modernisierung ihrer Flotte vorantreibt und wir nun insgesamt 56 ‹Capricorns› nach Graubünden liefern dürfen.»

Quelle: Stadler Rail

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