Lokindustrie-Rubrik: Archiv September 2022
Datum 28.09.22
Stadler liefert erste vollautomatisierte Zahnradbahn der Welt
Visualisierung der neuen Zahnradbahn für die Appenzeller Bahnen
Bussnang, 28. September 2022 - Die Appenzeller Bahnen (AB) und Stadler haben einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung eines Zahnradfahrzeuges für die Bahnverbindung Rheineck–Walzenhausen unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet die Ausrüstung des Fahrzeugs mit der CBTC-Lösung (Communications-based Train Control) von Stadler. Das neue Fahrzeug der Linie Rheineck-Walzenhausen ist damit die erste vollautomatisierte Überland-Adhäsions- und Zahnradbahn der Welt.
Das heute von der Appenzeller Bahn (AB) auf der Linie Rheineck-Walzenhausen eingesetzte Fahrzeug ist seit über 64 Jahren im Einsatz und muss altershalber ersetzt werden. Die AB bestellen bei Stadler ein neues Zahnradfahrzeug inklusive der Ausrüstung zum vollautomatischen Bahnbetrieb.
Signaltechnik-Lösung von Stadler für automatisierten Bahnbetrieb
Stadler rüstet damit erstmals eine Bergbahn mit der eigen entwickelten CBTC-Lösung (Communications-based Train Control) aus. Diese Lösung bietet die Voraussetzung für einen automatisierten Betrieb. Für die AB setzt Stadler die höchste Automatisierungsstufe 4 (GoA4) um. Damit kann der Zugbetrieb vollautomatisch und fahrerlos erfolgen. Es befindet sich kein Personal mehr im Zug und alle Operationen sind automatisiert. Die AB-Mitarbeitenden in der Betriebszentrale können per Fernsteuerung in den Zugbetrieb eingreifen.
Erste vollautomatische Zahnradbahn auf offenem Feld
Bereits heute existieren vollautomatisierte Bahnen in Tunnels oder auf abgeschlossenen Gleissystemen, bei denen Hindernisse im Fahrweg sicher ausgeschlossen werden können. So werden in der Schweiz etwa die Metro Lausanne oder auf der ganzen Welt bereits dutzende Bahnsysteme im sogenannten geschlossenen System betrieben, bei denen die Strecke in Bezug auf Hindernisse überwacht werden muss. Die neue Bahn auf der Linie Rheineck-Walzenhausen wird jedoch eine vollautomatische Bahn sein, die in einem offenen System im freien Feld fährt. Die CBTC-Lösung muss daher auch die Überwachung des Fahrwegs und die Hinderniserkennung übernehmen. Das neue Fahrzeug der Linie Rheineck-Walzenhausen wird damit die erste vollautomatisierte Überland-Adhäsion- und Zahnradbahn der Welt sein. Die Inbetriebnahme ist für 2026 vorgesehen.
«Die Umsetzung des automatisierten und fahrerlosen Betriebs auf der Linie Rheineck–Walzenhausen ist ein Meilenstein in der Digitalisierung des Bahnbetriebs. Das Projekt wird wertvolle Pionierarbeit in Sachen automatisierter Bahnverkehr auf Überlandstrecken leisten. Davon werden eisenbahnbezogene Digitalisierungsprojekte auf der ganzen Welt profitieren. Wir sind stolz, zusammen mit der Appenzeller Bahn als Vorreiter voranzugehen und freuen uns auf die Zusammenarbeit», sagt Marc Trippel, Leiter der Division Signalling von Stadler.
Quelle: Stadler Rail Group
++++++++++
Datum 21.09.22
Nachhaltigerer Bahnverkehr für Kalifornien - MOU-Unterzeichnung
Stadler hat ein Memorandum of Understanding (MOU) mit der California State Transportation Agency (CalSTA) und dem California Department of Transportation (Caltrans) für die Entwicklung und Lieferung von vier emissionsfreien Wasserstoff-FLIRT-Zügen für Kalifornien unterzeichnet. In dieser Absichtserklärung werden die Zuständigkeiten und Rollen der einzelnen Beteiligten festgelegt. Sie wird zu einem Vertrag führen, der die Beschaffung der emissionsfreien Triebzüge regelt, wobei die Option besteht, bis zu 25 Einheiten zu erwerben.
Die Fahrzeuge sollen landesweit in Kalifornien eingesetzt werden, und diese Absichtserklärung ist eine Zwischenvereinbarung für den Beginn der Arbeiten an Kaliforniens nächster großer Eisenbahninvestition.
Stadler ist der einzige Hersteller in Nordamerika, der Schienenfahrzeuge entwickelt und baut, die sich im Betrieb bewährt haben und die FRA AVT Crashworthiness Standards erfüllen. Stadler ist auch einer der wenigen Erstausrüster, der einen emissionsfreien Triebzug mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie gebaut hat. Aus diesen Gründen haben CAlSTA und CalTrans die Absichtserklärung mit Stadler geschlossen.
Stadler hat 2019 einen FLIRT H2 an einen anderen kalifornischen Kunden, die San Bernardino County Transit Authority (SBCTA), verkauft. Das Fahrzeug wurde heute auf der InnoTrans in Berlin zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Der FLIRT H2 für SBCTA soll im Jahr 2024 als erster wasserstoffbetriebener Personenzug in den USA den Fahrgastbetrieb aufnehmen.
"Stadler hat sich zum Ziel gesetzt, mit seinen Fahrzeugen und Dienstleistungen dazu beizutragen, das Reisen in Nordamerika umweltfreundlicher zu gestalten. Nur sehr wenige Bahnstrecken in den USA sind elektrifiziert, weshalb Lösungen wie der FLIRT H2 hier so wichtig sind. Es ist grossartig, mit einem weiteren Nullemissionsprojekt in Kalifornien einen Beitrag zum umweltfreundlichen Reisen zu leisten, und wir freuen uns darauf, unsere Zusammenarbeit mit CalSTA und CalTrans fortzusetzen, um dies zu verwirklichen", sagt Martin Ritter, CEO von Stadler US Inc.
Der Stadler FLIRT ist ein einstöckiger Triebzug, der für den Intercity- und Langstreckenverkehr konzipiert ist. Stadler hat bereits 2000 Einheiten seines Bestsellers in 21 Ländern verkauft. Neben dem reinen Elektro-, Diesel- und Multimode-Antrieb bietet Stadler den FLIRT auch mit alternativen Antriebslösungen wie Batterie und Wasserstoff an. Der Batteriezug FLIRT Akku von Stadler hält derzeit den Weltrekord für die weiteste Strecke eines Batteriezuges im reinen Batteriebetrieb.
Quelle: Stadler Rail Group
++++++++++
Datum 21.09.22
Stadler liefert KISS und FLIRT für Netz Nord-Süd
Stadler liefert die Neu-Fahrzeuge an DB Regio für das Netz Nord-Süd im Nordosten Deutschlands. Der Auftrag umfasst 12 Doppelstockfahrzeuge vom Typ KISS sowie 3 Single-Deck-Züge vom Typ FLIRT.
Mehr Kapazität und moderne Fahrzeuge für eines der beliebtesten Ausflugsnetze im Nordosten Deutschlands: Stadler hat den Zuschlag über die Lieferung von 12 fünfteiligen Doppelstockfahrzeugen vom Typ KISS für den stark frequentierten RE 3 der DB Regio sowie für weitere 3 vierteiliege FLIRT XL mit extralangen Wagenkästen für den RE5C zwischen Neustrelitz und Stralsund und einer Option auf bis zu sechs weitere dreiteilige FLIRT XL erhalten. Die dreiteiligen FLIRT XL dienen einer möglichen weiteren Erhöhung des Sitzplatzangebotes auf dem RE3 und sind mit den KISS kuppelfähig gestaltet.
Vorausgegangen war die Zuschlagserteilung für das Netz Nord-Süd an die DB Regio durch den Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB), die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (VMV) und den Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA).
Die fünf doppelstöckigen Wagen bieten über 1100 Fahrgästen Platz, davon 579 auf Sitzplätzen. Eine Besonderheit sind die nun ganzjährig 72 Fahrradstellplätze. Die einstöckigen vierteiligen Fahrzeuge vom Typ FLIRT zeichnen sich ebenfalls durch die besondere Anpassung an das Netz aus: Der Mittelwagen ermöglicht sowohl beim doppelstöckigen KISS als auch beim einstöckigen FLIRTmit zwei verschiedenen Einstiegshöhen auf 55 cm und 76 cm besonders für Fahrgäste mit Kinderwagen, Fahrrädern und mobilitätseingeschränkten Personen einen vereinfachten ebenerdigen Einstieg an jedem Bahnsteig. Mehr als 400 Fahrgäste finden in dem Fahrzeug Platz, 275 davon auf Sitzen.
«Es freut uns sehr, hochmoderne und kapazitätsstarke Fahrzeuge für die stark frequentierten Linien von Berlin an die Ostsee liefern zu dürfen. Das durchgängige Doppelstockkonzept des KISS bietet vielen Fahrgästen eine komfortable Reise und richtet sich dabei mit 72 Fahrradstellplätzen besonders an der starken Frequentierung der Strecken durch Ausflügler und Urlaubsreisende aus. Damit können auch von Bahnhöfen mit kürzeren Bahnsteigen viele Fahrgäste reisen. Wir sind stolz, dass wir in Berlin erneut Züge für die Region entwickeln und bauen, die unsere Mitarbeitenden selbst gern nutzen.», sagt Jure Mikolčić, CEO Stadler Deutschland.
Quelle: Stadler Deutschland
++++++++++
Datum 19.09.22
InnoTrans 2022: Stadler setzt neue Massstäbe in Sachen nachhaltiger Mobilität
Stadler präsentiert an seinem grossen Bahnhof an der InnoTrans in Berlin Weltpremieren mit innovativen und nachhaltigen Antriebslösungen im Schienenverkehr. Zum ersten Mal stellt Stadler unter anderem seinen mit Wasserstoff betriebenen Triebzug FLIRT H2 für den amerikanischen Personenverkehr vor.
Auf der InnoTrans 2022 stellt Stadler gleich sieben Fahrzeuge mit nachhaltigen Antriebslösungen vor. Alle sieben Fahrzeuge werden zum ersten Mal dem Fachpublikum und der Öffentlichkeit präsentiert. Neben nachhaltigen Fahrzeugkonzepten bietet Stadler an seinen Messeständen in der Halle 2.2 (Stand 160) und Halle hub27 (Stand 750) einen detaillierten Einblick in seine Lösungen im Bereich Service und Signalling.
FLIRT H2: SBCTA und Stadler stärken den nachhaltigen Schienenverkehr in den USA
Gleis T09/40, Fahrzeugpräsentation am 20. September 2022 um 14.00 Uhr
FLIRT Akku: Stadler und NAH.SH stellen den ersten batterieelektrischen Serientriebzug vor
Gleis T08/40, Fahrzeugpräsentation am 20. September 2022 um 15.30 Uhr
TINA: Stadler und HEAG mobilo präsentieren neue Strassenbahn in Berlin erstmals der Öffentlichkeit
Gleis T09/50, Fahrzeugpräsentation am 21. September 2022 um 11.00 Uhr
EURO9000: Stadler und ELP präsentieren die stärkste Hybrid-Lokomotive für Europa
Gleis T04/19, Fahrzeugpräsentation am 21. September 2022 um 14.00 Uhr
FLIRT (trimodal): Stadler und Transport for Wales stellen Triebzug für nachhaltigen Betrieb vor
Gleis T08/50, Fahrzeugpräsentation gemeinsam mit CITYLINK am 22. September 2022 um 11.00 Uhr
CITYLINK: Umweltfreundlicher Tram-Train von Stadler für Transport for Wales
Gleis T08/50, Fahrzeugpräsentation gemeinsam mit FLIRT (trimodal) am 22. September 2022 um 11.00 Uhr
METRO (IPEMU): Erster unabhängig angetriebener elektrischer Triebzug für Grossbritannien
Gleis T09/60, Fahrzeugpräsentation am 22. September 2022 um 14.00 Uhr
Signalling: Stadler präsentiert modulare Lösungen für alle Bahnen
Quelle: Stadler Rail Group
++++++++++
Datum 19.09.22
Stadler veröffentlicht ein neues Buch über seine Entwicklung
Stadler hat sein 80-jähriges Bestehen zum Anlass genommen, ein neues Buch über seine Geschichte und damit auch ein Stück Schweizer Bahngeschichte herauszugeben. Das unterhaltsame Lesebuch «Stadler – Von Bussnang in die Welt» ist mit seinen Geschichten über Stadler eine wertvolle Ergänzung zu dem 2010 erschienenen und inzwischen vergriffenen Buch «Stadler – Von der Stollenlokomotive zum Doppelstockzug» von Autor Theo Weiss. Das neue Buch ist im Webshop unter stadlerrail.shop erhältlich.
Einst war die Schweizer Bahnindustrie weltweit führend. Heute ist sie es wieder. Klingende Namen wie SLM oder Sécheron, SIG oder MFO sind längst Geschichte, dafür ist mit Stadler ein anderer Name ins Bewusstsein der Bahnwelt gerückt. Während des Zweiten Weltkriegs gründete Ernst Stadler ein Ingenieurbüro, das sich als kleiner Nischenplayer im Schweizer Eisenbahnmarkt etablierte, bevor ab 1989 ein einzigartiges Kapitel Schweizer Industriegeschichte geschrieben wurde. Autor Philipp Landmark erhebt mit dem fast 300 Seiten umfassenden, reich bebilderten Buch nicht den Anspruch, die ganze Stadler-Geschichte lückenlos darzustellen. Er zeigt vielmehr mit einzelnen Geschichten eine Reihe von wesentlichen Entwicklungen auf, die in der Summe Stadler zu dem machen, was das Unternehmen heute ist. Damit ergänzt das neue Buch die 2010 erschienene Publikation «Stadler – Von der Stollenlokomotive zum Doppelstockzug». Autor Theo Weiss verfolgte bei diesem inzwischen vergriffenen Werk einen stärker technischen und chronologischen Ansatz.
Natürlich kommt auch im neuen Buch die entscheidende Wendung von 1989 nicht zu kurz: Der gerade 30-jährige Peter Spuhler erwarb die Firma mit damals 18 Mitarbeitenden; bald wurde mit dem GTW, dem Gelenktriebwagen, der erste eigene Zug entwickelt. Er wurde zum Verkaufsschlager, die rasante Expansion von Stadler begann. Aus dem kleinen Zugbauer im beschaulichen thurgauischen Bussnang ist längst ein global tätiges Unternehmen geworden, das mit dem als Regionalzug, aber auch als Intercity konfigurierbaren FLIRT einen Bestseller im Programm hat. Und ein Unternehmen, das von Metros und Trams für urbane Zentren bis zu Hochgeschwindigkeitszügen und kräftigen Streckenlokomotiven ein umfangreiches Fahrzeugportfolio anbietet. Trotzdem ist der Tailor-Made-Gedanke immer noch tief im Stadler-Bewusstsein verankert: Gibt es das vom Kunden benötigte Fahrzeug noch nicht, dann wird es entwickelt.
Das neue Buch ist ab sofort im Webshop unter stadlerrail.shop erhältlich.
Quelle: Stadler Rail Group
++++++++++
Datum 07.09.22
ÖBB und Siemens Mobility präsentieren Innendesign des Nightjets der neuen Generation
ÖBB und Siemens Mobility präsentieren erstmals die Schlaf- und Liegewagen des Nightjets der neuen Generation im Werk von Siemens Mobility in Wien. Die neuen Wagen sind optimal auf die Kund:innenbedürfnisse ausgerichtet und punkten mit modernem Design, mehr Komfort und erhöhter Privatsphäre. Bis Ende 2025 werden insgesamt 33 ÖBB Nightjets der neuen Generation auf Schiene sein und europäische Städte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h über Nacht klimafreundlich verbinden. Die ersten Züge sollen Ende Sommer 2023 auf den beliebten Verbindungen von Österreich und Deutschland nach Italien eingesetzt werden.
„Nachtzüge sind in ganz Europa im Aufwind, denn sie sind die klimafreundliche Alternative zum Kurzstreckenflug. Mit dem hochmodernen neuen Nightjet der ÖBB wird das Reisen in Städte wie Rom, Venedig oder Mailand jetzt noch einfacher und bequemer. Wer mit dem Nachtzug unterwegs ist, wählt die entspannteste Form des Reisens und leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen. Im Vergleich zum Flugzeug ist eine Reise mit dem Nightjet rund 50 Mal klimafreundlicher“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
„Der Nachtzug ist der Inbegriff für nachhaltiges Reisen geworden und unser Nightjet das Synonym für Nachtzüge in Europa. Für unsere Fahrgäste sind Komfort, modernes Design und mehr Privatsphäre immer wichtiger. Deswegen investieren die ÖBB in insgesamt 33 komplett neue Nightjet-Garnituren. Der Innenraum der Nightjets neuer Generation wird unseren Fahrgästen ein neues Reiseerlebnis bieten. Mit diesem Zug beginnen wir tatsächlich ein neues Zeitalter im Nachtreiseverkehr“, freut sich ÖBB CEO Andreas Matthä.
„Mit dem neuen Nightjet leisten wir einen wichtigen Beitrag, um das Bahnfahren attraktiver zu machen und die Klimaziele zu erreichen. Die Züge sind hochinnovativ – sie werden über Jahre hinweg weltweit Benchmark sein und überzeugen durch Fahrgastkomfort, Nachhaltigkeit und Flexibilität. Ein besonderes Highlight im Innenraum sind die innovativen Mini Cabins, die den Fahrgästen private Rückzugssphäre bieten. Für eine besonders ruhige Fahrt sorgen die neu entwickelten Drehgestelle, die in Leichtbauweise konstruiert sind und einen komfortablen und energieeffizienten Betrieb über den gesamten Lebenszyklus ermöglichen“, sagt Albrecht Neumann, CEO Rolling Stock von Siemens Mobility.
Nightjet der neuen Generation in Europa im Einsatz
Insgesamt 33 Nightjets der neuen Generation werden bei Siemens Mobility im Werk in Wien gebaut. Die ersten Züge sollen Ende Sommer 2023 Richtung Italien eingesetzt werden – sie werden auf den Verbindungen von Wien und München nach Rom, Venedig und Mailand fahren. Bis zum Jahr 2025 werden im Nachtzugverkehr dann 33 Nightjets der neuen Generation in Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und den Niederlanden im Einsatz sein und damit einen großen Teil der Bestandszüge ersetzen.
Der neue Komfort des Nachtzugreisens
Die siebenteiligen Nightjets der neuen Generation bestehen aus je zwei Sitzwagen (Steuerwagen & Multifunktionswagen), drei Liegewagen und zwei Schlafwagen. Die maximale Gesamtkapazität pro Garnitur beläuft sich auf 254 Plätze. Bei der Gestaltung verbindet sich hochmodernes Design mit noch mehr Komfort und Platz. Durch eine geringere Belegung (2er-Abteil im Schlafwagen, 4er-Abteil im Liegewagen) und die neuartigen Mini Cabins für Alleinreisende können die ÖBB dem Kund:innenwunsch nach erhöhter Privatsphäre nachkommen.
Im Schlafwagen wird das Reisen noch bequemer, denn alle Abteile verfügen über eine eigene Toilette sowie eine Duschmöglichkeit. Fix montierte Betten erhöhen zudem den Schlafkomfort und sorgen für eine entspannte Ankunft am Reiseziel. Außerdem verfügen sie über eine gemütliche Sitzgelegenheit für z.B. entspanntes Arbeiten, Lesen oder Essen während der Reise.
In den neuen Mini Cabins, den Einzelschlafplätzen im Liegewagen, befindet sich auf kompaktem Raum alles Nötige für die ungestörte Nachtreise: eine Ablagefläche, ein verschiebbarer Klapptisch fürs Frühstück mit integriertem Spiegel, Kleiderhaken, Leselampe sowie direkt angrenzende Schließfächer für das Gepäck.
Der Multifunktionswagen bietet künftig neue und verbesserte Transportmöglichkeiten: sechs Fahrradstellplätze für alle Radbegeisterten sowie mehr Platz für Gepäck und bspw. Ski- und Snowboardequipment. Für barrierefreies Reisen wird jeder neue Nightjet über ein modernes barrierefreies Liegewagenabteil sowie ein barrierefreies WC verfügen, die über einen Niederflureinstieg erreichbar sind.
Technische Neuerungen & Features
Reisende können sich über zahlreiche technische Neuerungen freuen. Neu an Bord ist das kostenfreie WLAN, das im Fernverkehr bisher auf die Railjets und die Liegewagen comfort im Nightjet beschränkt war und nun auch Reisenden in den Nachtzügen der neuen Generation zur Verfügung stehen wird. Wer sich die Zeit bis zur Ankunft vertreiben möchte, kann damit gratis im ÖBB OnBoard-Portal Railnet surfen, streamen und das digitale Zeitungs- und Zeitschriftenangebot kostenlos nutzen.
Ein modernes Fahrgastinformationssystem ist in allen Wagen integriert und hält diese jederzeit mit aktuellen Reiseinformationen up-to-date. Neben der konventionellen Steckdose gibt es für die diversen elektronischen Geräte im neuen Nightjet auch Lademöglichkeiten via USB sowie via induktiver Ladestation. Neue mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben verbessern die Netzfunktion und sorgen für stabileren Handy-Empfang. In den Abteilen steht außerdem ein Bediendisplay mit diversen Komfortfunktionen, wie etwa Lichtsteuerung oder Serviceruf zum Bordpersonal, zur Verfügung. Darüber hinaus sind die Abteile mit einem elektronischen Zutrittssystem mithilfe von NFC-Karten und alle Wagen mit Videoüberwachung ausgestattet, um das Sicherheitsgefühl noch weiter zu steigern.
Quelle: Siemens Mobility
++++++++++
Datum 01.09.22
Stadler gewinnt ersten Metro-Auftrag in Asien
Bussnang, 1. September 2022 - Stadler hat seine erste Metro-Ausschreibung in Taiwan gewonnen. Am 29. August 2022 hat das Kaohsiung City Mass Rapid Transit Bureau ein Konsortium aus ST Engineering, Singapur, Stadler, und Siemens Mobility, Deutschland, mit der Erbringung schlüsselfertiger Bahndienstleistungen für die neue Kaohsiung MRT Yellow Line beauftragt. Stadler wird 25 vollautomatische Metro-Züge aus dem Werk in St. Margrethen liefern als Teil des Projekts.
Das Konsortium aus ST Engineering, Stadler und Siemens Mobility wird in der taiwanesischen Stadt Kaohsiung eine komplett neue Metrolinie entwickeln und bauen. ST Engineering verantwortet als Konsortialführer das Gesamtprojektmanagement sowie die Systemintegration. Stadler wird die neuen U-Bahnen entwickeln und konstruieren während Siemens Mobility für das CBTC-Signalsystem verantwortlich ist.
Mit 2.72 Millionen Einwohnern ist Kaohsiung die drittgrösste Stadt Taiwans und Wirtschaftszentrum im Süden des Landes. Nach der Eröffnung der Roten Linie und der Orangen Linie im Jahr 2008 umfasst die neue Gelbe Linie 22.8 Kilometer grösstenteils unterirdische Gleise sowie 23 U-Bahnhöfe mit Verbindungen zu den bestehenden Linien, ein Stadtbahnsystem und Bahnhöfe, die die sechs wichtigsten Bezirke der Stadt miteinander verbinden und so unter anderem Universitäten und Schulen vernetzen.
Nach der Fertigstellung der neuen Linie werden mehr als 40 Prozent der Einwohner Zugang zu nachhaltigem, sicherem, komfortablem, schnellem und sehr zuverlässigem öffentlichen Nahverkehr haben.
«Der Liefervertrag über 25 dreiteilige U-Bahn-Triebzüge mittlerer Kapazität für die Kaohsiung MRT Yellow Line ist eine Premiere für Stadler im asiatischen Metro-Marktsegment. Wir sind stolz darauf, dass unser hoher Qualitätsanspruch und unsere Zuverlässigkeit sowie unsere Kompetenz, Fahrzeuglösungen speziell auf die Kundenanforderungen zuzuschneiden, ausschlaggebende Kriterien für die Entscheidung für Stadler bei dieser internationalen Ausschreibung waren. Die U-Bahn-Züge für Kaohsiung werden auf dem neuesten Stand der Technik sein und fahrerlos und vollautomatisch betrieben werden (GoA4). Die spezielle Aluminium-Leichtbauweise macht sie sehr energieeffizient. Ausserdem werden sie speziell für das tropische und subtropische Klima in Taiwan mit einer hohen Luftfeuchtigkeit bis zu 100 Prozent und Extremtemperaturen von bis zu 45 Grad ausgelegt sein», sagt Dr. Ansgar Brockmeyer, Stellvertretender Group CEO und Executive Vice President Sales & Marketing von Stadler.
Der Auftrag stärkt die weltweite Position von Stadler im schnell wachsenden Metro-Marktsegment weiter. In den letzten Jahren hat Stadler Metro-Grossprojekte in Spanien, Deutschland, Grossbritannien, und den USA mit insgesamt über 600 Zügen gewonnen.
Für Stadler ist es der zweite Grossauftrag über Rollmaterial in Taiwan. Im November 2019 hatte die TRA (Taiwan Railways Administration) einen Vertrag über die Lieferung von 34 sechsachsigen Schmalspur-Diesellokomotiven von Stadler unterzeichnet. Die erste dieser Lokomotiven wird Anfang 2023 ausgeliefert.
Quelle: Stadler Rail Group