Lokindustrie-Rubrik: Archiv November 2018

Datum 21.11.18

Neue dieselelektrische Züge, FNM und Stadler unterzeichnen Rahmenvertrag

Bussnang, 21. November 2018 - FNM S.p.A. und Stadler haben heute in Mailand einen Rahmenvertrag über die Lieferung von dieselelektrischen Zügen für den Regionalbahnbetrieb unterzeichnet. Die Laufzeit beträgt acht Jahre, die Mindestbestellmenge sind 30 Züge und die maximale Anzahl deren 50. Zeitgleich mit der Unterzeichnung des Rahmenvertrages hat FERROVIENORD mit Stadler den Vertrag über den ersten Abruf über 30 Züge unterschrieben. Das Gesamtauftragsvolumen liegt bei über 190 Millionen Euro.

Stadler gewinnt die im vergangenen Jahr von FNM angekündigte Ausschreibung. Die heutige Unterzeichnung basiert auf den Vorgaben des Beschaffungsprogramms für neue Züge, das mit 1.6 Milliarden Euro aus der Region Lombardei finanziert wurde. (Beschluss-Nr. X/6932 vom 24. Juli 2017 und das Regionalgesetz "Anpassung an den Haushalt 2017-2019" Nr. 22 vom 10-08-2017).

Inhalt des Rahmenvertrags

Die Rahmenvereinbarung mit einer Laufzeit von acht Jahren sieht die Lieferung von dieselelektrischen Zügen vor, die auf nicht elektrifizierten Strecken eingesetzt werden sollen. Die garantierte Mindestmenge beträgt 30 Züge, die maximale Menge deren 50. Der Stückpreis beträgt 6.395.000 Euro. Die Rahmenvereinbarung sieht auch den planmäßigen Wartungsdienst der ersten Stufe und die Instandsetzung bei Vandalismus und Unfallereignissen vor.

Erster Abruf aus Rahmenvertrag

Zeitgleich mit der Unterzeichnung des Rahmenvertrages hat FERROVIENORD, eine Tochtergesellschaft von FNM, den ersten Vertrag über 30 Züge mit Stadler über einen Gesamtbetrag von 191.850.000 Euro unterschrieben. Die Lieferung der ersten Züge ist im Jahr 2021 vorgesehen.

Verbesserte Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit

Bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen wurde besonderes Augenmerk auf die soziale und ökologische Nachhaltigkeit und innovative Lösungen gelegt, die hohen Anforderungen gerecht werden. Der Antrieb des Zuges findet in einem speziellen Modul (Power Pack) Platz, das zwei emissionsarme Dieselmotoren der neuesten Generation (Stufe V mit SCR-Katalysator) und zwei Batteriesätze enthält. Dank der Batterien und der dieselelektrischen Traktion kann der neue Zug in suburbanem Gebiet mit reduzierten Emissionen und Null-Emissionen in die Bahnhöfe fahren und ausserdem zusätzlich Strom beim Beschleunigen liefern. Tatsächlich ermöglichen die neuen Technologien eine bessere Leistung: Eine um 20 Prozent gesteigerte Beschleunigung, mit einer besonders deutlichen Reduzierung der Fahrzeiten. Das ist für die Lombardei, in der zahlreiche Stationen dicht beieinander liegen, von grossem Vorteil. Die neuen Züge punkten ausserdem mit einer Energierückgewinnung beim Bremsen und einer um 19 Prozent geringeren Achslast, die zu niedrigeren Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur führt.

Umweltschutz und Komfort

Im Vergleich zur derzeitigen Flotte soll der Kraftstoffverbrauch um 30 Prozent gesenkt werden, was einer geschätzten Einsparung von 3 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Von großer Bedeutung sind auch die geringeren CO2-Emissionen: - 12.400 Tonnen pro Jahr (entspricht 8.600 Autos). Die Position der Motoren in der Mitte des Zuges sorgt auch für hohen Komfort für die Fahrgäste: Lärm und Vibrationen werden nicht auf die Wagen übertragen. Durch den Batteriebetrieb in den Stationen können zudem Lärm und Emissionen drastisch reduziert werden. Auch der Einsatz von rezyklierbaren Materialien ist hoch (ein Wiederverwendungsindex von 93 Prozent).

Ausstattung, Sicherheit und Zugänglichkeit

Die 66.8 Meter langen, bidirektionalen Züge bestehen aus 3 Passagierwagen, bieten 328 Leuten Platz, davon 168 Sitzplätze, und sind auf eine Maximalgeschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Sie werden mit einer Toilette, LED-Beleuchtung, Wi-Fi, 220-Volt-Steckdosen, USB-Anschlüssen sowie einem Fahrgast-informationssystem ausgestattet sein. Zusätzlich wird ein Warnlichtsystem verbaut, welches das Öffnen und Schliessen der Türen anzeigt. Die Zugänglichkeit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wird durch Schiebetritte erleichtert, die den Abstand zwischen den Türen und der Plattform ausgleichen. Abstellplätze für Fahrräder sind ebenfalls vorgesehen.

"Mit der Unterzeichnung dieser zweiten Rahmenvereinbarung, die sich an den Vertrag über die Züge mit hoher Kapazität anschließt", sagte der Vorsitzende der FNM Andrea Gibelli, "setzen wir die Massnahmen zur Erneuerung der Zugflotte fort, die durch die Finanzierung und Empfehlungen der Region Lombardei ermöglicht wurden. Ziel bleibt es, den 750 000 Menschen, die den regionalen Bahnbetrieb täglich nutzen, den besten Service zu bieten. Die besonders innovativen Spezifikationen dieser dieselelektrischen Züge werden dafür sorgen, dass Qualitäts- und Leistungsstandards zu den besten in Europa gehören."

"Wir sind stolz", betonte Thomas Ahlburg, CEO der Stadler Gruppe, "die FNM bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Modernisierung der Flotte mit innovativen Fahrzeugen in Bezug auf die Traktionstechnologien mit hoher Energieeffizienz und spezielle Lösungen für Sicherheit und Komfort der Fahrgäste unterstützen zu können. Wir haben uns sehr darüber gefreut, mit den Designstudios von GIUGIARO Architettura und NOSE Design Experience zusammenzuarbeiten."

Quelle: Stadler

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Datum 20.11.18

Siemens Mobility sichert sich Großauftrag über neue U‑Bahnen für London

  • 94 U-Bahn-Züge für London basierend auf der Inspiro-Plattform
  • Auslieferung beginnt 2023
  • Digitale Services mittels Railigent-Anwenderpaket
  • Züge sind großzügiger, klimatisiert, durchgängig begehbar und besser zugänglich
  • Mehr Kapazität, Durchsatz und Fahrgastkomfort für Millionen Fahrgäste

München, 20. November 2018 - Siemens Mobility hat sich einen Milliarden-Zugauftrag in Großbritannien gesichert. London Underground (LUL), eine Tochtergesellschaft von Transport for London (TfL), verantwortlich für das Nahverkehrssystem in der britischen Hauptstadt, hat für rund 1,5 Milliarden GBP (1,54 Milliarden Euro) 94 U-Bahn-Züge bestellt. Die Züge sind für den Einsatz auf der Piccadilly Line vorgesehen und sollen die bestehende Flotte aus den 1970er Jahren ersetzen. Die Auslieferung beginnt ab 2023.

„Unsere neuen U-Bahnen für London tragen maßgeblich dazu bei, die Kapazität und den Durchsatz auf der Piccadilly Line zu erhöhen. Gleichzeitig bieten sie den Fahrgästen einen deutlich gesteigerten Komfort. Über den gesamten Lebenszyklus hinweg unterstützen wir mit unseren Serviceleistungen London Underground dabei, dass die Züge sehr zuverlässig und mit hoher Verfügbarkeit für die Londoner im Einsatz sind“, sagte Sabrina Soussan, CEO von Siemens Mobility.

„Mit den neuen Zügen auf der Piccadilly-Linie wird sich für Millionen Fahrgäste das Reiseerlebnis verbessern. Die Züge werden in den kommenden Jahrzehnten häufiger und zuverlässiger fahren und die bisherige Piccadilly-Line-Flotte aus den 1970er Jahren ersetzen. Mit Beginn der Auslieferung ab dem Jahr 2023 werden sie auch dafür sorgen, der steigenden Verkehrsnachfrage der wachsenden Londoner Bevölkerung gerecht zu werden“, sagte Nigel Holness, Geschäftsführer London Underground.

Die neuen großzügigen Piccadilly-Züge basieren auf der Metro-Plattform Inspiro von Siemens Mobility und bieten allen Fahrgästen einen deutlich verbesserten Komfort. Sie sind komplett durchgängig begehbar, so dass die Fahrgäste einfach von einem Ende des Zuges zum anderen blicken und gehen können. Weit öffnende Türen erleichtern das Ein- und Aussteigen. Das Fahrgastinformationssystem bietet aktuelle Reiseinformationen zum Fahrtverlauf und erleichtert es, die Weiterfahrt zu planen. Die Wagen sind vollklimatisiert.

Im Rahmen eines Flottenservicevertrags übernimmt Siemens Mobility beginnend mit der Inbetriebnahme der ersten Züge die Versorgung mit Ersatzteilen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Darüber hinaus leistet Siemens Mobility ab Ende der Garantiezeit technische Unterstützung über den geplanten Lebenszyklus der Züge. Zusätzlich hat LUL digitale Serviceleistungen basierend auf Railigent beauftragt.

TfL und Siemens Mobility werden gemeinsam Optionen für eine mögliche lokale Fertigung in Großbritannien in Kombination mit dem Weltkompetenzzentrum für Metros in Wien, Österreich, prüfen. Bereits im März 2018 hatte Siemens Mobility Pläne für eine lokale Fertigungsstätte für Züge in Goole, East Yorkshire, vorgestellt. Hier sollen bis zu 700 Arbeitsplätze entstehen, zusätzlich 250 während der Bauphase und potentiell weitere 1.700 in den Zulieferbetrieben im Vereinigten Königreich.

LUL bestellt die Fahrzeuge im Rahmen des „Deep Tube Upgrade“-Programms, das die vier Londoner U-Bahn-Linien Piccadilly, Bakerloo, Central und Waterloo & City umfasst. Allein auf der stark frequentierten Piccadilly Line sollen 2026 zur Hauptverkehrszeit 27 statt wie bisher 24 Züge pro Stunde fahren. Dies bedeutet, dass zur Stoßzeit alle 135 Sekunden ein Zug fährt. Bereits heute nutzen mehr als 700.000 Fahrgäste jeden Tag diese Linie.

Vertragspartner für die Lieferung der neuen Piccadilly-Line-Züge sind London Underground, eine Tochtergesellschaft von Transport for London, und Siemens Mobility. Das Gesamtauftragsvolumen beträgt 1,5 Milliarden GBP, davon sind 1,54 Milliarden Euro sofort bei Siemens Mobility buchbar. Die Differenz wird über die Vertragslaufzeit im Rahmen des 40jährigen Flottenservicevertrags gemäß der zugrundeliegenden Rechnungslegungsgrundsätze gebucht.

Quelle: Siemens

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Datum 09.11.18

Akiem und Bombardier unterzeichnen Verträge für die Lieferung von 33 TRAXX-Lokomotiven

  

  • Die Aufträge umfassen Lokomotiven des Typs TRAXX AC3, DC3 und MS2
  • Die Lokomotiven sind für den Betrieb in Schienennetzen mit den wichtigsten Spannungen innerhalb Europas ausgelegt und bieten Akiem und dessen Kunden Flexibilität und Effizienz

BERLIN, Nov. 09, 2018 (GLOBE NEWSWIRE) -- Akiem, ein Leasingunternehmen für Schienenfahrzeuge, und der führende Mobilitätsanbieter Bombardier Transportation haben zwei Verträge (unter Rahmenverträgen) über die Lieferung von insgesamt 33 BOMBARDIER TRAXX-Lokomotiven unterzeichnet. Laut Listenpreis haben die zwei Bestellungen einen Gesamtwert von 112 Millionen Euro ($128 Millionen US Dollar). Die 33 TRAXX-Lokomotiven, deren Auslieferung zwischen 2019 und spätestens 2021 geplant ist, umfassen TRAXX MS2-Mehrsystem-Lokomotiven, TRAXX AC3-Wechselstromlokomotiven und TRAXX DC3-Gleichstromlokomotiven.

Fabien Rochefort, CEO der Akiem-Gruppe, meint: „Diese zusätzliche Lieferung von 33 TRAXX-Lokomotiven erfüllt die Anforderungen unserer Kunden in ganz Europa. Mit einer Flotte von 180 TRAXX-Lokomotiven bis 2020 stärken wir unsere Fähigkeit, zuverlässige, effiziente, sichere und kostengünstige Transportleistungen bereitzustellen, die die Erwartungen von Fracht- und Personentransportunternehmen erfüllen. Dank dieser erfolgreichen Partnerschaft mit Bombardier Transportation können die industriellen Teams der Akiem-Gruppe maßgeschneiderte Dienstleistungen und Wartungslösungen in ganz Europa anbieten. Wir machen unsere Gruppe zu einem wichtigen langfristigen und zuverlässigen Partner, der der Schienenverkehrsbranche in Europa einen Mehrwert bietet.“

Peter Ammann, Head of Ecosystem Freight Corridors, Bombardier Transportation, fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr über diese zusätzlichen Bestellungen von Lokomotiven seitens Akiem, wodurch unsere Partnerschaft mit diesem wichtigen Kunden weiter gestärkt wird. Wir haben unsere vielseitige TRAXX-Lokomotivenplattform vor 18 Jahren eingeführt und deren Funktionen seitdem ständig verbessert und erneuert. Mit mehr als 2.200 verkauften Einheiten hat sich die Plattform als erfolgreich erwiesen. Akiem wird einschließlich dieser jüngsten Aufträge eine Flotte von 180 TRAXX-Lokomotiven besitzen; der Kunde wird weiterhin von dieser Mischung aus Leistung, Erfahrung und ständiger Weiterentwicklung profitieren.“

Die BOMBARDIER TRAXX 3-Plattform ist die modernste Plattform vierachsiger Lokomotiven in Europa. Deren drei Modelle, TRAXX AC3, TRAXX MS3 und TRAXX DC3, bieten alle eine optionale Last Mile-Funktion, einen unterstützenden Dieselmotor zur Überbrückung nicht elektrifizierter Streckenabschnitte.

Die TRAXX MS-Lokomotive hat einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung von Wirtschaftsräumen in Europa: Sie ist für Schienennetze mit den vier wichtigsten Versorgungsspannungen innerhalb Europas ausgelegt – 15 kV und 25 kV Wechselstrom sowie 1,5 und 3 kV Gleichstrom – und bietet die nötige Flexibilität und Interoperabilität für den Betrieb im internationalen Schienenverkehr auf dem gesamten Kontinent.

Quelle: Bombardier

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Datum 07.11.18

Stadler gewinnt Auftrag für 64 FLIRT für die S-Bahn Hannover

  • Transdev beauftragt Stadler mit der Entwicklung, dem Bau und der Lieferung von 64 elektrischen Triebzügen des Typs FLIRT für den Einsatz auf den Strecken der S-Bahn Hannover.

Berlin, 7. November 2018 - Die Transdev GmbH konnte sich im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung für den Betrieb der S-Bahn Hannover durchsetzen. Ab Ende 2021 wird die Transdev-Tochter Nordwestbahn den Betrieb der S-Bahn auf zwölf Strecken rund um die niedersächsische Landeshauptstadt übernehmen. Neben den 13 bestehenden Fahrzeugen wird sie hierfür 64 neue elektrische Triebzüge des Typs FLIRT von Stadler einsetzen. Das Auftragsvolumen für die Beschaffung der Fahrzeuge liegt bei rund 320 Millionen Euro. Transdev betreibt damit in Deutschland eine Flotte von insgesamt 100 FLIRT unterschiedlicher Konfigurationen und Ausstattungen.

Die dreiteiligen Züge für die S-Bahn Hannover verfügen auf einer Gesamtfahrzeuglänge von 68 Metern über acht Fahrgasttüren auf jeder Seite, die einen schnellen Fahrgastwechsel ermöglichen. 397 Fahrgäste finden im auf der ganzen Fläche videoüberwachten Fahrgastbereich Platz, 180 davon auf Sitzplätzen.

Die Triebzüge sind mit einem barrierefreien Universal-WC nach TSI PRM ausgestattet und verfügen wie alle FLIRT über helle, freundliche Fahrgastbereiche, sind barrierefrei und durchgängig stufenlos begehbar. Die besonders groß gestalteten Mehrzweckbereiche bieten Raum für den Transport von bis zu zwölf Fahrrädern, sperrigem Gepäck und Kinderwagen. Sie sind mit Steckdosen zum Laden von E-Bikes sowie mit Rollstuhlplätzen nach TSI PRM ausgestattet. Das zeitgemäße Fahrgastinformationssystem in Echtzeit mit Monitoren in jedem Einstiegsbereich ebenso wie die fahrzeugseitige WLAN-Ausstattung erleichtert den Reisenden die minutengenaue Aktualisierung ihrer Reise. Die Fahrzeuge erreichen eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h.

„Wir freuen uns über den Auftrag in der Region Niedersachsen und darüber, die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit mit Transdev bei der S-Bahn Hannover fortsetzen zu können“, sagt Stadler Group CEO Thomas Ahlburg. „Der Zuschlag bestätigt einmal mehr, dass der FLIRT als individualisierbares Fahrzeug mit komfortabler Ausstattung, modernster Technik und einer hohen Laufruhe ideal für die Ansprüche aller Formen des regionalen Schienenpersonennahverkehrs ist.“

„Für unsere Gruppe ist der Gewinn ein herausragender Erfolg und der größte Bahnauftrag in unserer Unternehmensgeschichte. Wir werden alles Erforderliche tun, um dieses wichtige Projekt zum Erfolg zu führen. Die Anschaffung der Neufahrzeuge vom Typ FLIRT gehört dazu – sie wird für die Kunden eine spürbare Qualitätsverbesserung des S-Bahn-Systems sein“, sagt Dr. Tobias Heinemann, Sprecher der Geschäftsführung der Transdev GmbH.

Quelle: Stadler

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Datum 05.11.18

ICE 4 erhält ETCS-Zulassung in Deutschland

  •     ETCS-Fahrzeugausrüstung Baseline 3 für grenzüberschreitenden Verkehr
  •     Inbetriebnahmegenehmigung für 12-teiligen Zug
  •     Einsatz auf der Strecke Berlin – München mit Fahrplanwechsel im Dezember

München, 05. November 2018 - Das Eisenbahnbundesamt (EBA) hat den ICE 4 für den Betrieb mit dem Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) in Deutschland zugelassen. Damit kann der ICE 4 wie geplant auf der mit diesem System ausgerüsteten Strecke zwischen Berlin und München den Betrieb zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 9. Dezember 2018 aufnehmen.

Die ICE-4-Fahrzeuge sind mit ETCS-Level 2 Baseline 3 für den Einsatz im grenzüberschreitenden Verkehr ausgerüstet. Die Genehmigung für das deutsche Streckennetz schließt die Strecke nach Basel-Bad ein. Die Züge dürfen den Grenzübergang Basel für die Fahrt in die Schweiz nutzen. Die Typenzulassung einschließlich ETCS wurde für das Schweizer Netz bereits erfolgreich absolviert. Damit ist die Grundlage für die noch ausstehenden Betriebsbewilligungen der ICE-4-Fahrzeuge in der Schweiz gelegt worden.

Das standardisierte ETCS ermöglicht die Vereinheitlichung der zahlreichen nationalen Zugsicherungs- und Zugbeeinflussungssysteme und bildet die Grundlage für die Interoperabilität zwischen fahrzeug- und streckenseitigen Ausrüstungen. Inzwischen hat sich ETCS zum globalen Standard entwickelt. Es ermöglicht eine ständige Kommunikation zwischen Fahrzeug und Strecke. Die Triebfahrzeugführer erhalten dabei ihre Fahrbefehle, beispielsweise die zulässige Geschwindigkeit, Zielgeschwindigkeit und -entfernung auf ihrem Display angezeigt und nicht wie bisher über Signale an der Strecke. Alle für den Betrieb notwendigen Daten werden permanent über das digitale Bahnfunksystem GSM-R von der Streckenzentrale, dem Radio Block Center (RBC), an das Fahrzeug übertragen und überwacht. Die Ermittlung von Position und Richtung des Zuges erfolgt im Fahrzeugrechner, der die Informationen kontinuierlich an die Streckenzentrale meldet.

Insgesamt hat die Deutsche Bahn 137 Züge vom Typ ICE 4 bestellt. Alle Züge werden mit ETCS ausgestattet und sind somit künftig nicht nur in Deutschland, sondern auch grenzüberschreitend einsetzbar. Die einhundert 12- und 13-Teiler sind für den Einsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgesehen. Die 37 siebenteiligen Fahrzeug sollen in Deutschland und Österreich eingesetzt werden.

Quelle: Siemens

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