Lokindustrie-Rubrik: Archiv Dezember 2019
Datum 17.12.19
Alpha Trains bestellt Regionalzüge für Mecklenburg-Vorpommern
Alpha Trains, Kontinentaleuropas größte Leasinggesellschaft für Schienenfahrzeuge, hat bei Siemens Mobility sieben Regionaltriebzüge vom Typ Desiro Mainline (ML) bestellt. Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) mietet die Fahrzeuge für den Einsatz im Netz „Ostseeküste-Ost“, dass die ODEG ab Dezember 2019 im Auftrag der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) betreiben wird. Im Werk der Siemens Mobility in Krefeld ist die Produktion schon angelaufen. „Alpha Trains hat vor vielen Jahren als Erstkunde den Desiro ML bestellt und wir freuen uns, dass auch für dieses Projekt diese bewährte und zuverlässige Plattform zum Einsatz kommt“, so Thomas Schmidt, Geschäftsführer der Alpha Trains Europa GmbH.
Die Züge werden zunächst in der dreiteiligen Ausführung geliefert und auf den Linien Rostock-Sassnitz, Stralsund-Binz und Rostock-Züssow eingesetzt. Zeitnah nach Auslieferung erfolgt eine Kapazitätserweiterung zum vierteiligen Fahrzeug. „Der Desiro ML beeindruckt uns durch seine fahrdynamischen Eigenschaften, den ausgezeichneten Fahrkomfort und nicht zuletzt durch den durch seine vier angetriebenen Drehgestelle spurtstarken Antrieb. Auch unsere Triebfahrzeugführer/-innen bestätigen uns solide Technik sowie ein sehr gut durchdachtes Bedienkonzept im Führerstand“, sagt Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer und Sprecher der ODEG.
“Wir realisieren für unsere Kunden ein Fahrzeug in Rekordzeit. Möglich wird dies durch die hohe Flexibilität der Desiro-ML-Plattform. Je nach Transportkapazität lassen sich Mittelwagen ohne großen Aufwand ein- und ausstellen. Damit können variable Zuglängen realisiert werden. Dies schafft nachhaltige Wertschöpfung über den gesamten Lebenszyklus hinweg“, sagte Sabrina Soussan, CEO Siemens Mobility.
Die geplante Kapazitätserweiterung wird durch das flexible Einzelwagenzugkonzept der Desiro-Plattform ermöglicht, welches das problemlose Einstellen eines weiteren Wagens bietet. Durch die optimale Nutzung der gesamten Zuglänge für Sitzplätze profitieren Betreiber von einer höheren Beförderungskapazität. Über 90 Prozent der Zuglänge stehen im Desiro ML den Fahrgästen zur Verfügung.
Die ODEG erbringt als Eisenbahnverkehrsunternehmen Nahverkehrsleistungen im Auftrag der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Auf insgesamt elf Linien mit einer Streckenlänge von rund 1.200 km ist die ODEG die größte private Eisenbahn im Osten Deutschlands. Pro Jahr werden rund 19,5 Mio. Fahrgäste befördert und rund elf Mio. Zugkilometer zurückgelegt.
Quelle: Siemens Mobility
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Datum 13.12.19
Alstom liefert 17 Coradia Polyvalent-Züge und stellt die digitale Bordsignallösung für den französisch-schweizerischen Léman Express Bahnverkehr bereit
Am 12. Dezember 2019 beförderten Alstoms Coradia Polyvalent-Regionalzüge ihre ersten Fahrgäste bei der offiziellen Eröffnung der französisch-schweizerischen CEVA[1]-Strecke, Europas größtem grenzüberschreitenden Regionalexpress-Netz. Alstom stellte die komplette digitale Bordsignallösung bei allen 17 von Alstom gelieferten Zügen und bei 23 anderen, in der Schweiz bestellten Zügen bereit. Der vollständige Betriebseinsatz in der Region Auvergne-Rhône-Alpes beginnt am 15. Dezember.
„Wir sind stolz darauf, dass wir zum ersten Mal mit der Léman Express-Variante unseres Coradia Polyvalent-Regionalzuges mitfahren durften. Dieses Ereignis markiert den Betriebsstart unserer digitalen Baseline 3-Lösung, die für eine Steigerung der Verkehrskapazität zwischen der französischen Region Auvergne-Rhône-Alpes und dem Kanton Genf in der Schweiz sorgt. Ich bin mir sicher, dass dieser und noch viele weitere solcher Tage zur Zukunft Europas und zur unerlässlichen Erhöhung der Bahnverbindungen zwischen den Ländern beitragen werden”, sagte Cora Hentrich-Henne, Managing Director von Alstom in der Schweiz.
Die elektrischen Coradia Polyvalent-Regionalzüge werden auf den vier Léman Express-Strecken verkehren und für einen umfassenden Service von Bellegarde bis Saint-Gervais (Ost-West), von Annecy bis Evian (Nord-Süd) und natürlich für die Anbindung an die Schweiz (die Kantone Genf und Vaud) sorgen.
Die Coradia Polyvalent Léman Express-Züge (Régiolis-Auftrag) gehören zu Alstoms Coradia-Reihe, von denen weltweit bereits 326 Züge bestellt wurden – von neun französischen Regionen und 61 Coradia Liner vom französischen Staat, der für Frankreichs TET (Intercity)-Züge zuständigen Behörde. Der Régiolis hat schon fast 95 Millionen Kilometer im Fahrbetrieb zurückgelegt.
Die Züge wurden an die Besonderheiten der grenzüberschreitenden CEVA-Strecke zwischen Frankreich und der Schweiz angepasst: In ihrer 72 m langen S-Bahn-Variante können die Züge bis zu 204 sitzende Fahrgäste mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h in der Schweiz befördern. Ausgelegt für den grenzüberschreitenden Verkehr mit ERTMS-Technologie, können die Coradia Polyvalent Léman Express-Züge unter drei verschiedenen Netzspannungen betrieben werden.
Alstoms Bordsignallösung Atlas ETCS Baseline 3 entspricht den neuesten europäischen Standards für Bahninteroperabilität. Sie ermöglicht es Zügen, von einem zum anderen Land zu fahren – absolut flüssig, sicher und zuverlässig. Alstom hatte diese Lösung bereits im letzten Sommer in seinen TER 2NNG-Regionalzügen auf der grenzüberschreitenden Verbindungsstrecke zwischen Frankreich und Luxemburg eingesetzt. Das war auf dem Signalmarkt der erste Einsatz für Baseline 3 im grenzüberschreitenden Verkehr. Die Einführung der Atlas ETCS Baseline 3-Lösung auf der Léman Express-Verbindungsstrecke zwischen Frankreich und der Schweiz profitiert von dieser ersten Erfahrung.
Um den Fahrgastwechsel zu verbessern und die Haltezeiten an Bahnhöfen zu reduzieren, sind die Coradia Polyvalent Léman Express-Züge vollniederflurig ausgeführt und weisen auf jeder Seite sieben Türen zur Erleichterung des Fahrgastflusses auf – alle mit Brückenplatten und großem Einstiegsbereich am Bahnsteig . Der Coradia Polyvalent entspricht dem PRM TSI[2]-Standard. Der Innenraum bietet mehr Komfort dank der mit persönlichen Leselampen und Steckdosen ausgestatteten Sitze und mehr Platz für Fahrräder und Gepäck. Große Fenster und reduzierte Geräuschpegel verbessern die Qualität des Reisens.
Die Fertigung der Coradia Polyvalent-Züge sichert Alstom und seinen Lieferanten mehr als 4000 Arbeitsplätze in Frankreich. Sechs der 13 Alstom-Standorte in Frankreich sind an dem Projekt beteiligt: Reichshoffen für die Konstruktion und Montage, Ornans für die Motoren, Le Creusot für die Drehgestelle, Tarbes für die Antriebsketten, Villeurbanne für die Bordelektronik und Signalausrüstung und Saint-Ouen für das Design und das ETCS Baseline 3-System.
[1] Cornavin – Eaux-Vives – Annemasse (230 km / 45 Haltestellen)
[2] Technische Spezifikation für die Interoperabilität bezüglich mobilitätseingeschränkter Personen
Quelle: Alstom
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Datum 12.12.19
Bombardier weiht neues Test-Center am sächsischen Standort in Bautzen ein
BERLIN, Dec. 11, 2019 (GLOBE NEWSWIRE) -- Bombardier Transportation hat heute in Anwesenheit von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer das neue Test-Center am Standort Bautzen eingeweiht. Unter den zahlreichen Gästen waren auch Stéphane Dion, Botschafter Kanadas in der Bundesrepublik Deutschland, Staatssekretär Dr. Michael Güntner vom Bundesverkehrsministerium sowie der Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens und der sächsische Landtagsabgeordnete Marko Schiemann. Mehr als 16 Millionen Euro hat Bombardier in das neue Test-Center investiert. Von den damit verbundenen Bauarbeiten wurde der Großteil von sächsischen Unternehmen ausgeführt - aus Sachsen für Sachsen.
„Der Standort hier in Bautzen ist sehr gut ausgelastet und verfügt mit der im letzten Jahr eingeweihten digitalen Endmontagehalle und dem heute vorgestellten Test-Center über innovative und hochmoderne Fertigungs- und Prüf-Technologien. Damit nimmt er als globales Kompetenzzentrum für die Serienfertigung von Regional- und Fernverkehrszügen, Straßenbahnen sowie S- und U-Bahnen eine Vorreiterrolle bei Bombardier Transportation ein“, sagte Michael Fohrer, Deutschlandchef bei Bombardier Transportation.
In dem topmodernen Test-Center können rund 50 Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb arbeiten und drei verschiedene, bis zu 120 Meter lange Fahrzeugtypen parallel im neuen Prüfkomplex testen. Neu ist, dass die einzelnen Wagen bereits einmal durchgeprüft werden, bevor der Zug zusammengesetzt und final auf Herz und Nieren getestet wird. Damit kann nicht nur schneller, sondern auch flexibler getestet werden, sodass die Kapazität auf bis zu 600 Wagen pro Jahr erhöht wird. Mit dem konsequenten Einsatz digitaler Technologien werden hier alle Daten digital miteinander verknüpft, um die Produktion, das Testing und alle Prozesse von der Logistik bis zum Qualitätsmanagement zu optimieren.
Für das 6.590 Quadratmeter große Gebäude wurden rund 3.500 Kubikmeter Beton und 650 Tonnen Stahl verarbeitet sowie 50 Kilometer Elektrokabel verlegt und über 900 Leuchten montiert. Zu der High-Tech-Anlage gehören unter anderem auch eine Berieselungsanlage, die sich für Dichtigkeitstests automatisch an die Bahnkontur anpasst, sowie eine Ecklastvermessung mit kombinierter vierachsiger Radlastwaage, ein Prüfgleis für Testfahrten und eine separate Kundenabnahmehalle.
Der Standort Bautzen wurde mit rund 30 Millionen Euro für die digitale Industrie-4.0-Produktion und Fertigungsstandardisierung ausgebaut. Damit wurde ein zentraler Serienfertigungsstandort geschaffen, der in hoher Taktung produzieren wird. Zu den größten Investitionen gehören eine neue Produktionshalle und ein Test-Center. Insgesamt sind am Standort rund 1100 Mitarbeiter beschäftigt.
Quelle: Bombardier