Die etwas andere Pension die Kleinbahnpension in Kirchheilingen
Im thüringischen Kirchheilingen (Unstrut-Hainich-Kreis) befindet sich die Kleinbahnpension auf dem ehemaligen Gelände des Bahnhofes Kirchheilingen. Obwohl nicht einmal 800 Einwohner im Ort wohnen, bietet die Gemeinde doch ein paar interessante Ziele für Eisenbahnfreunde. Die Kleinbahnpension besteht aus einer V10 B Baujahr 1950 ohne Motor und einem dreiachsigen Rekowagen. Die ehemalige Werklok des VEB Werk für Technisches Glas in Ilmenau kam 1986 zum VEB Vereinigte Holzindustrie in Gehren und blieb nach der Wende dort beim Nachfolger Cellulose- Füllstoff Fabrik GmbH & Co. KG erhalten. 2002 kam die Lok zum Verein DmR - Dampfbahnfreunde mittlerer Rennsteig e. V. und später zur IG Hirzbergbahn. Auch der dreiachsige Rekowagen (ex DR Bage 50 50 23-15 389-1) gehörte nach der Ausmusterung zunächst den Dampfbahnfreunden mittlerer Rennsteig und später der IG Hirzbergbahn. Beide wurden auf Initiative der Stiftung Landleben im Jahr 2012 erworben und am 13. Oktober 2012 per Tieflader von Gotha nach Kirchheilingen gebracht. |
Nach umfangreichen Umbauarbeiten mit zwei Abteilen „Seltenrain“ und „Heilinger Höhen“ wurde im April 2013 die Kleinbahnpension eröffnet. |
Geschichte der Kleinbahn Die Bahnlinie zweigt von der eingleisigen Hauptbahn Gotha – Leinefelde im Bahnhof Bad Langensalza ab. Im Bahnhof Bad Langensalza Süd befand sich der Lokalbahnhof der Langensalzaer Kleinbahn AG. Am 3. Juli 1913 wurde der erste Zug in Kirchheilingen in Empfang genommen. Die Strecke hatte die Kursbuchnummer 186m. Die Weiterführung der Bahn über Bruchstedt bis Haussömmern konnte jedoch auf Grund des ersten Weltkrieges erst am 13. Juli 1923 in Betrieb genommen werden. Die Gesamtlänge der Bahn betrug nun 27,4 km. Große Bedeutung erlangte die Bahn beim Bau des Flugplatzes in Bad Langensalza in den 1930iger Jahren und beim Aufbau des Ortes Bruchstedt nach einem Unwetter im Jahr 1952. Hier diente die Kleinbahn zur Beförderung von Helfern und Baumaterial. Fahrzeuge waren Dampflokomotiven der BR 89, 91 und 92 welche vom Bw Gotha aus eingesetzt wurden. Zweimal am Tag fuhren reine Personenzüge ansonsten PmG (Personenzüge mit Güterbeförderung). In dem Jahr 1913/14 wurden ca. 82.000 Fahrkarten verkauft. Am 24. September 1967 wurde bereits der Betrieb auf dem Abschnitt Haussömmern - Bruchstedt eingestellt. Der Personenverkehr auf der Strecke Bad Langensalza - Kirchheilingen wurde am 01. Dezember 1969 eingestellt. |
Die Gleisanlagen wurden von Haussömmern aus bis Bad Langensalza Ost zurückgebaut und heute befindet an der Strecke der K2 Radrundweg und die Via Romea. Im Güterverkehr wird der Abschnitt Bad Langensalza - Bad Langensalza Ost noch weiter betrieben. Eigentümer der Infrastruktur ist die Firma Heyl-Mühlen GmbH & Co KG, welche die Strecke auch als Anschlussbahn betreibt. |
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